Möge der Elan der Autoputzgötter für Küche und Bad reichen!
Mein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand. Es soll mich von A nach B bringen, dabei keine Faxen machen, sondern einfach funktionieren. Unsere Töchter sehen das ähnlich, sie deponieren kleine Lebenswelten in den Seitenfächern, hinterlassen Snacks, Rucksäcke oder Bücher im Fußbereich und benehmen sich ab und an so, als befänden sie sich in einem Mistkübel auf vier Rädern.
Wir alle haben keine liebevolle Beziehung zu diesem Auto, sondern sehen es als Notwendigkeit im dichten Alltag. Selten, aber doch entschließen wir uns, dem Gefährt einen kleinen Luxus, sprich eine Reinigung, zu gönnen. Wir fahren zu einer Tankstelle, bei der man das selbst machen kann. Zwei von drei streiten dann, wer die Lanze mit Schaum bedienen darf, wer die Fußmatten absaugen muss und wer zum Schluss glanzspülen darf.
Dieser liebevolle Blick!
Wenn das vorbei ist, nehmen wir uns noch wertvolle fünf Minuten Zeit, um das Auto dort abzustellen, wo es nicht im Weg steht. Denn wir wollen beobachten. Was sich nämlich an diesen Tankstellen abspielt, ist ein Bild für Göttinnen, bewusst weiblich gehalten. Innerlich frohlocke ich, denn an keinem Ort der Welt sieht man so viele Männer mit Putzfetzen und Reinigungsmitteln hantieren. Und dabei dieser liebevolle Blick, diese glänzenden Augen!
Was ich sehr hoffe: Dass diese Autoputzgötter zu Hause genauso viel Freude, Sorgfalt und Elan an den Tag legen, wenn es um die Reinigung von Küche, Bad und Klo, um Wäscheberge und dreckige Fenster geht. Unaufgefordert, ohne Murren und mit ebenso sorgfältig zusammengestellter Ausrüstung. Denn es gibt ja keinen Unterschied: Putzen ist putzen! Je schneller wir das gemeinsam und fair verteilt hinter uns bringen, desto eher ist es vorbei. Und wir haben wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens!
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