Augenrollen für die Gesundheit: Was Augentraining bringt

Augenrollen für die Gesundheit: Was Augentraining bringt
Augentrainer behaupten gerne, dass mit Übungen die Sehleistung verbessert werden kann. Aber stimmt das?
Laila Docekal

Laila Docekal

Meistens mache ich es nur innerlich, weil ich meinem Gegenüber nicht zeigen will, dass ich gerade eine extra Portion Geduld aufbringen muss. Ich schließe die Augen, blicke in einem großen Bogen in mich hinein und atme tief durch.

Dieses Augenrollen geht aber auch als Augentraining durch und sollte durchaus mehrmals in den Alltag eingebaut werden. Augentrainer behaupten gerne, dass mit solchen Übungen sogar die Sehleistung verbessert werden kann. Wissenschaftlich erwiesen ist das allerdings nicht. Sechs Augenmuskeln sind dafür verantwortlich, unsere Augäpfel zu bewegen und sie auf Nah- oder Fernsicht einzustellen. Mit ein bis drei Bewegungen pro Sekunde sind sie die aktivste Muskelgruppe im Körper.

Wer viel vor dem Bildschirm sitzt oder lange ins Handy schaut, strengt seine Augen aber besonders an – statt sich zu bewegen, fixieren sie dauerhaft ein Ziel. Man blinzelt weniger als halb so oft. Das macht sich durch trockene Augen, aber auch durch Verspannungen, Kopfschmerzen und sogar Schwindel bemerkbar.

Mit Augentraining versucht man diesen Effekten entgegenzuwirken: Da kann man ruhig ein paar Mal herzhaft die Augen verdrehen, mit dem Blick liegende Achter malen oder abwechselnd weit nach links und nach rechts schauen. Wer regelmäßig übt, schnell etwas in der Nähe und dann in der Ferne zu fixieren, kann damit sogar helfen, die Altersweitsichtigkeit hinauszuschieben. Das Massieren des Rands der Augenhöhlen mit den Handballen oder das Auflegen der gewärmten Handflächen auf die Augen wird zur Entspannung empfohlen.

Bei Kindern haben Studien übrigens bewiesen, dass mindestens zwei Stunden Aktivität im Freien (!) bei Tageslicht (!) dazu beitragen, Fehlsichtigkeiten zu reduzieren.

Wer in der Natur unterwegs ist, braucht ohnehin keine extra Augenübungen, denn da gibt es nah und fern genug zu schauen.

laila.docekal@kurier.at

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