Mein Mitwoch

Mein Mitwoch
Das hier ist immer noch eine Urlaubskolumne. Über den richtigen Zeitpunkt
Anja Kröll

Anja Kröll

Heiß. Nein, es geht hier nicht um Mondphasen. Letzte Woche lasen Sie zwar über Horoskope, aber diese Woche Mondphasen nachzuschieben, wäre zu viel der Esoterik.

Ich glaube einfach an den richtigen Zeitpunkt. So generell, weniger in Mondschein bemessen, sondern in Leben.

Beim Urlaub gibt es darum nur einen richtigen Zeitpunkt: Zu verreisen, wenn es nicht alle anderen tun.

Bitte, keine bösen Briefe, weil sich die kinderlose Frau jetzt einfach so aussuchen kann, wann sie ihr angestammtes Bergdorf verlässt. Die kinderlose Frau ist sich des Luxus ob dieser Wahlfreiheit durchaus bewusst und will niemand anderen damit provozieren.

Ich mag einfach keine Massen. Wer aus einem Skigebiet kommt, der weiß, dass Einheimische in der Vorsaison entschieden entspannter sind. Happy Eingeborener, happy Gast!

Hochsaison

Und was für Sessellift-Flair gilt, kann am Badestrand nicht viel anders sein. Nach vier Monaten Hochsaison löst jede Frage, und sei sie nur die nach der Speisekarte, automatisch Ermüdungserscheinungen aus. Besonders in Zeiten des permanenten Personalmangels.

Warum ich im Sommer die Hochsaison noch vermeide? Wegen der ganz persönlichen Betriebstemperatur. Die liegt im Idealfall zwischen 25 und 28 Grad Außentemperatur. Was auch damit zusammenhängt, dass ich nicht verreise, um am Strand zu liegen, sondern eine neue Region zu entdecken.

Und Entdecker aus Bergdörfern schwitzen zwar gern beim Entdecken selbst, aber nicht wegen der zusätzlichen Hitze.

Werden Sie jetzt sagen: Ja, warte du nur auf den Klimawandel. Was heißt hier warten? Schon da. Darum: Im Urlaub zu Hause, Wecker auf fünf Uhr stellen und ab auf den Berg. Weil auch hier zählt: der richtige Zeitpunkt.

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