Ein russisches Gedenken in Wien, das sich bitter anfühlt

MAUER HINTER RUSSENDENKMAL IN FARBEN DER UKRAINE
Bei der russischen Gedenkfeier zur Befreiung Wiens von den Nazis fehlen offizielle Vertreter aus Österreich – nicht zu Unrecht.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Gedenken an Kriege und Schlachten, wo Zigtausende Menschen ihr Leben gelassen haben, sollten keine Konkurrenzveranstaltung sein: Eine, wie sie sich am Sonntagvormittag am Heldendenkmal der Roten Armee (vulgo „Russendenkmal“) abgespielt hat. Dort legte erst der Botschafter der Ukraine einen Kranz für die bei der Schlacht um Wien gefallenen Soldaten ab – zumal rund ein Fünftel der im April 1945 in Wien gestorbenen Soldaten der Roten Armee Ukrainer waren.

Eine Stunde später war es dann der russische Botschafter, der der rund 38.000 in der Bundeshauptstadt gefallenen Rotarmisten gedachte. Der Kranz der Ukrainer wurde ein wenig zur Seite gerückt. Gemeinsames Erinnern? Undenkbar in einer Lage, wo Russland gegen den Nachbarn Krieg führt.

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