Der "Geburtenkollaps" verändert die Welt
Weitgehend unbemerkt ist diese Woche eine Studie zum Thema Geburtendefizit erschienen. Es ist übrigens das höchste seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Integral-Institut, das die Arbeit ausgerechnet im Auftrag eines Ambulatoriums für Schwangerschaftsabbruch erstellt hat, sieht einen gestiegenen Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie nach höherem Einkommen und folgert daraus einen „negativen Befund für die Sozial- und Familienpolitik“.
Das greift zu kurz. Könnte es nicht ebenso am überbordenden Anspruchsdenken liegen, wonach der Staat dem Einzelnen gefälligst alle Steine aus dem Weg zu räumen habe? Anspruchsdenken wohl auch, was die private Partnerschaft betrifft: Warum sich binden, wenn der Markt an potenziellen Gefährten auf Internetplattformen riesig und die nächste Kandidatin nur einen Handy-„Fingerwisch“ entfernt ist? Eine langfristige stabile Beziehung ist laut Integral-Studie aber das Wichtigste für die Umsetzung des Kinderwunsches.
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