Lehrerinnen und Lehrer am Wort

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Audiatur et altera pars: Lehrer als Buh-Männer der Nation? Wir lassen sie selber zu Wort kommen.
Nicole Kolisch

Nicole Kolisch

Die Stimmung gegen die Lehrer scheint zu kippen: Sind sie Betonierer, auf den eigenen Vorteil bedacht, reformresistente Proponenten des "Weil's immer schon so war"?

Oder kämpfen sie selber – hoch engagiert, aber auf verlorenem Posten – gegen ein System, das längst überholt ist, dessen Strukturerhalter sie nie sein wollten?

Wir lassen die Betroffenen selber zu Wort kommen.

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Volksschule, Wien: Dipl. Päd. Elisabeth Nevyjel "Meiner Meinung nach müsste sich die gesamte Schullandschaft von Grund auf ändern. Wir haben eine ungenügende Lehrerausbildung, die an der Praxis und der Realität in den Klassen vorbeigeht, insbesondere im Bereich Sprachförderung. Wir haben die Trennung der 9 jährigen , zu einem viel zu verfrühten Zeitpunkt. Wir haben veraltete Lehrpläne und viel zu wenig Möglichkeiten der Individualisierung. Die Ferienordnung ist ebenfalls unzeitgemäß.

Ich plädiere für “mehr Zeit an der Schule” für LehrerInnen, was aber keineswegs mehr Unterrichtszeit bedeuten muss: Jede Stunde mehr Unterricht bedeutet ja auch, entsprechend mehr Vorbereitung und Nachbereitung. Ich könnte mir gut vorstellen, etwa die letzte Ferienwoche in der Schule mit Vorbereitungsarbeiten zu verbringen, aber OHNE Kinder, denn diese benötigen ihre Ferien, und wenn am ersten Schultag alles fertig ist, kann dann wirklich sofort mit der Arbeit begonnen werden.

Ich kann mir vorstellen, dass Fortbildung in Ferienzeiten stattfinden soll, z.B. in der ersten oder vorletzen Ferienwoche, in den Semesterferien oder an Fenstertagen. Ich kann mir vorstellen, dass LehrerInnen am Nachmittag generell länger anwesend sein müssen, und auch Hausaufgabenbetreuung und Einzelnachhilfe übernehmen, WENN sie dafür von den unzähligen Arbeiten entlastet werden, die mit Unterrichtsarbeit überhaupt nichts zu tun haben und von jeder Schreibkraft erledigt werden können.

Ich bin auch dafür, dass LehrerInnen mehr für die Kinder da sind, die es brauchen, aber NICHT, dass sie die Arbeit von Psychologen und Sozialarbeitern machen, denn dafür werden sie weder ausgebildet noch bezahlt.

Unterricht läuft heutzutage nicht mehr so ab, wie vor 30 Jahren: Der Lehrer steht vorne, redet 5x 50 Minuten, und geht dann heim, um seinen Garten zu pflegen. Der moderne Unterricht mit reformpädagogischen Methoden erfordert ein Vielfaches an Vorbereitungsarbeit. Jede einzelne Unterrichtsstunde muss minutiös geplant und in Einzelschritten vorbereitet werden, ähnlich wie ein Show, um die heutigen Jugendlichen noch fesseln zu können. Diese Arbeit wird von der Öffentlichkeit nicht gesehen, sie macht aber einen beträchtlichen Teil der pädagogischen Arbeit aus. Ich selbst, als VS-Lehrerin (und auch jetzt noch, als Lesepatin,) saß und sitze stundenlang am PC oder am Schreibtisch, um etwa ein Lesestück auszuwählen, es sprachlich durchzuarbeiten, methodisch aufzubereiten und Arbeitsmaterialien (Arbeitsblätter...) dafür herzustellen.

Warum versuchen die Medien (z.B. der Kurier) nicht einmal, den Arbeitstag von LehrerInnen verschiedener Schulstufen und –arten aufzuzeigen ? Woher sollen die Menschen denn wissen, wie viel ein Lehrer arbeitet, wenn diese Arbeit zum überwiegenden Teil in Heimarbeit erledigt wird, wo sie weder sichtbar noch nachvollziehbar ist?"

BS, Wien: Christoph Spiess "Unser Schulsystem ist veraltet. Dabei gäbe es genug internationale Beispiele, wie man es besser machen könnte. Es spricht absolut nichts dagegen, etwa das finnische Modell bei uns umzusetzen. Der Fächerkanon gehört aufgebrochen, es braucht ein modulares System, das stärkere Individualisierung zulässt und auf die Stärken der jeweiligen Schüler eingeht. Auch das Sitzenbleiben ist ein Relikt der Vergangenheit, das in seiner jetzigen Form sinnlos ist.

Die Trennung zwischen Gymnasium und Hauptschule gehört abgeschafft, denn sie dient nur dazu, etablierte Gesellschaftsstrukturen fest zu zementieren und bildungsferne Schichten von einer höheren Ausbildung fernzuhalten."

BMHS: Dr. Monika Veegh Ich unterrichte seit 25 Jahren Spanisch und Deutsch an einer BMHS, einer Schulform, die immer wieder und zu Recht hoch gelobt und auch als beispielhaft für andere Länder gesehen wird. Meiner Meinung nach wird das neue Dienstrecht diese hohe Qualität massiv mindern - eine Erhöhung der Unterrichtszeit vor allem in korrekturintensiven Fächern wie den meinen bedeutet ja schlicht nicht "mehr Zeit mit den Jugendlichen" zu verbringen, wie immer wieder stereotyp behauptet wird, sondern es bedeutet einfach mehr Schüler zu haben und somit wesentlich weniger Zeit für den einzelnen.

Der Superlehrer der Zukunft wird meiner Rechnung nach 230 - 250 Schüler unterrichten müssen, was auch dem nächstes Jahr in Kraft tretenden neuen Lehrplan geschuldet ist, der eine Kürzung der Wochenstundenanzahl etwa in den Fremdsprachen (bei gleichbleibendem Lehrziel!) vorsieht, weswegen in drei Jahrgängen der HAK beispielsweise nur mehr 2 Wochenstunden für die zweite lebende FS vorgesehen sind. Um auf eine volle Lehrverpflichtung zu kommen, müssen die künftigen Kollegen also ca. 10 Klassen übernehmen (sagen wir 4 Klassen mit 3 Wochenstunden und 6 mit 2). Da soll die Qualität steigen und die vielzitierte Individualisierung Platz greifen?? Das wage ich zu bezweifeln.

Da können einem auch die künftigen Schüler nur leidtun.

24 Unterrichtsstunden bedeutet, dass man durchschnittlich schon über 32 Stunden an der Schule anwesend ist (Supplierbereitschaften, Sprechstunde, auch kenne ich niemanden, der sich eine Minute vor Unterrichtsbeginn in die Klasse beamt und am Ende gleich wieder weg, also man ist im Schnitt sicher täglich mindestens eine Stunde länger in der Schule als man Unterricht hat!), dabei sind Konferenzen, Sprechtage etc., die am Nachmittag stattfinden, nicht mitgerechnet. Ich unterrichte heuer 150 Schüler, davon 50 in Maturaklassen - wenn ich pro Schüler und Woche nur flotte fünf Minuten für Korrekturen berechne (ist aber die absolute Untergrenze), macht das 12,5 Stunden allein zum Verbessern, oft auch mehr. Da sind die teils mehrstündigen Schularbeiten aber noch nicht eingerechnet, auch nicht deren Zusammenstellung, die durch die neuen Formate der RDP wesentlich aufwendiger geworden ist.

Vorbereitet ist dann aber auch noch nichts und entgegen der allgemeinen Auffassung bereite ich eben auch mit langjähriger Diensterfahrung immer noch neues Material für den Unterricht vor, gerade in den FS will man ja auch aktuell und interessant sein.

Alles zusammen also sicher nochmal 10 Stunden, dann wären wir bei 54.

Ach ja, Sprachreisen, Fremdsprachen-Wettbewerb, Schulprojekte, AG-Leitung, Projektreisen, Fortbildung und noch ein paar andere Dinge zählen zu den (großteils unbezahlten) Zusatzleistungen, die sich auch nicht ganz von selber machen, aber den Schülern zugute kommen.

Ich will mich nicht beschweren, ich liebe meinen Beruf, habe aber alles andere als einen "Halbtagsjob" und wenn man mal wieder das Wochenende durchgearbeitet hat, freut es einen noch weniger, das zu hören. Die Ferien sehe ich da als fairen Zeitausgleich.

Ich denke, dass das neue Dienstrecht gerade die leistungsbereiten Kolleginnen und Kollegen der Zukunft bestraft, da diese dann ganz schnell ausbrennen werden. Wie die vorgesehene Induktionsphase funktionieren soll, konnte mir im übrigen auch noch keiner erklären - die noch nicht mal fertig ausgebildeten Jungen sollen dann 22 Stunden unterrichten, womöglich abseits einer Uni-Stadt, und ganz nebenher noch den Master machen?? Wer das schafft, ist dann ein Superüberflieger! Wieviele Schulen können ihnen überhaupt eine Anstellung mit der vollen Stundenzahl bieten? Aber das ist wohl eine andere Geschichte...

Evangelisches Gymnasium Oberschützen: Mag. Michael Frank Der Entwurf für das neue Dienstrecht enthält in der Tat durchaus Vorteile für Volksschul- und NMS-Lehrer und das ist grundsätzlich gut. Was leider in den Medien bis jetzt nie ausdrücklich gesagt wurde (obwohl es in den abgebildeten Tabellen zu sehen war) ist, dass AHS-Lehrer nicht zwei Stunden mehr, sondern bis zu sechs Stunden mehr unterrichten müssten. Das heißt zwei bis drei Klassen oder 50 bis 70 Schüler mehr.

Zusätzlich steigt die Arbeit außerhalb des Unterrichts (und zwar ganz egal ob ich sie zu Hause oder in Schule erledige) im selben Maße. Doch es reicht schon die Tatsache, dass ein Lehrer in Zukunft deutlich mehr Schüler zu betreuen haben wird - das kann beim besten Willen die Qualität der Ausbildung nicht verbessern.

Wenn dann uns dann die höchsten Regierungsvertreter mitteilen, wir sollen uns nicht so aufregen, weil uns das alles nicht betrifft, dann kann das nur als äußerst zynisch bezeichnet werden. Wir können gerne über Veränderungen nachdenken, von mir aus auch über mehr Arbeitszeit oder weniger Gehalt. Die jetzige Version des Dienstrechts geht jedenfalls zu Lasten zukünftiger Generationen von Schülern und davor kann ich als Lehrer nicht die Augen verschließen.

Wiener Neustadt: Hofrat Mag. Peter König Unter dem Deckmantel der Pädagogik – die Änderungen haben damit überhaupt nichts zu tun – verkauft man uns das neue Lehrerdienstrecht in der Hoffnung, nur wenige Menschen verstünden, dass es sich dabei ausschließlich um eine Sparmaßnahme handelt, weil unsere Regierung überhaupt nicht mehr weiß, wo sie das Geld zur Bezahlung der Lehrer hernehmen soll. Also mehr arbeiten fürs gleiche oder gar weniger Geld.

Das geringfügig erhöhte Anfangsgehalt wird durch das niedrigere Endgehalt mehr als ausgeglichen. Kein Schüler wird durch das neue Dienstrecht mehr oder gar besseren Unterricht erhalten, im Gegenteil, die Unterrichtsqualität wird sinken. Schon heute fehlen in Unterrichtsgegenständen wie Englisch oder Mathematik entsprechend ausgebildete Lehrer, die Unterrichtsstunden müssen oftmals von Studenten gehalten werden. Durch die sich ständig verschlechternden Rahmenbedingungen wird diese Situation noch dramatische Ausmaße annehmen.

Das universitäre Lehramtsstudium, es handelt sich ja um grundsätzlich mindestens zwei Studienfächer, ist von seinen Anforderungen her durchaus mit Medizin, Wirtschafts- , Rechtswissenschaften oder Technik gleichzusetzen. Die Bezahlung ist hingegen wesentlich schlechter, die Aufstiegschancen sind gleich null, die Unkündbarkeit gibt es für die jüngeren Lehrer nicht mehr und das Ansehen der Lehrer wurde in der Öffentlichkeit durch die ständige Denunzierung seitens der Neidgenossenschaft der Nichtlehrer nachhaltig geschädigt. Der Idealismus und die hohe Motivation der Junglehrer werden in Zukunft wohl auf eine harte Probe gestellt werden.

Bei einer vollen Lehrverpflichtung kommt ein Lehrer mit Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Teambesprechungen, Eltern- und Schülergesprächen auf 50 Wochenstunden. Vom Halbtagsjob kann also keine Rede sein. Außerdem ist die psychische Belastung während einer Unterrichtsstunde ungleich höher als bei anderen Berufen, ausgenommen vielleicht Chirurgen oder Piloten. Man vergleiche das Einkommen. In Anbetracht dessen ist ein Lehrerstreik mehr als berechtigt. Dass ein Streik immer negative Auswirkungen auf irgendeine Gruppe hat, ergibt sich zwingend, andernfalls wäre er ja wirkungslos.

Europagymnasium Auhof Linz: Mag. Franz Kreinecker Man sollte die "Reform" benennen, was sie wirklich ist: ein Sparpaket am Rücken der Pädagogen und in Folge für die Kinder und Jugendlichen. Für das programmierte Desaster wird dann niemand verantwortlich sein wollen. Eine Bildungskatastrophe für die nächste Generation droht!

Anna Tschirko, Lehramtsstudentin Uni Wien: Das neue Lehrerdienstrecht macht mir Angst und Bang. Und dabei geht es mir – als zukünftigen Lehrerin – nicht um die Stundenzählerei oder die Summe, die monatlich auf mein Konto überwiesen werden wird.

Es geht mir darum, dass unter dem Deckmantel einer Verbesserung und einer Reform, einzig und allein der LehrerInnenmangel behoben werden soll und das auf Kosten der Kinder. Denn die sind es, die effektiv darunter leiden werden müssen, wenn LehrerInnen jährlich um 1-2 Klassen (sprich 20 bis 60 SchülerInnen) mehr betreuen müssen, Fächer unterrichten müssen, welche sie nicht studiert haben, und schon als JunglehrerInnen einem Burn-Out nahe sind, weil sie in der neuen 'Induktionsphase' vollkommen überfordert sind. Wenn sie jedem einzelnen Schüler und jeder Schülerin nicht mehr die Zeit widmen können, die nötig wäre um sie zu fördern, um ihnen zu helfen ihre individuellen Stärken auszubauen, um ihnen die Schulbildung zu geben, die sie verdienen.

Ich habe mir - als spät entschlossene Studentin - meine zukünftige Berufswahl gut überlegt. Ich bin mir bewusst, dass ich mich einem festgesetzten Dienstrecht ergeben werden muss, komme was wolle. Dass meine individuelle Leistung für den Otto-Normal-Verbraucher nicht zählt. Dass ich nie einen Bonus für mein Engagement erhalten werde. Dass ich meinen Arbeitgeber – wie am freien Markt üblich – nicht wechseln kann. Dass ich der Buh-Mann bzw. die Buh-Frau jeder PISA-Krise sein werde.

All dies nehme ich in Kauf, weil ich mit jungen Menschen – unseren Zukunftsträgern – arbeiten will. Weil ich ein Teil ihres noch jungen Lebens sein will. Weil ich sehen will wie sie zu kritisch-denkenden, mündigen Persönlichkeiten heranwachsen. Aber ja sagen zu einem neuen Dienstrecht, dass nichts anderes ist als ein Sparpaket – ein Sparpaket an Qualität- und Gehaltvoller Bildung –, und ein Ablenkungsmanöver von der dringend notwendigen Bildungsreform, das kann ich nicht.

AHS: Mag. Eva Gray "Es stimmt – wir sind auf verlorenem Posten gegen ein veraltetes System, und die meisten von uns wüssten unzählige , v.a. für ältere Lehrer augenscheinliche Verbesserungsmöglichkeiten. Da die Entwicklung des Bildungswesens in diesem Land vielen nord- und westeuropäischen Staaten um etliche Jahre, teilweise Jahrzehnte nachhinkt, würde es sich anbieten, aus deren Fehlern zu lernen, bzw. Bewährtes einzuführen. Leider wird das durch verbissenes und provinzielles Hickhack der Parteien verhindert. Ausländische Verwandte und Freunde sind fassungslos, wenn wir von der Verpolitisierung unseres Schulwesens erzählen.

Das Problem ist, dass weder Landesschulrat (dementsprechend auch Direktoren/innen) noch Gewerkschaft an wirklichen Änderungen interessiert scheint, und die Regierung sehr geschickt verschiedene Sachen miteinander vermischt: das veraltete Schulsystem (dessen Modernisierung sie durch Namensänderungen wie z.B."Neue Mittelschule" gewährleistet sieht!) und den Wunsch der Lehrer, nicht unentwegt Zugeständnisse machen zu müssen, die im günstigsten Fall sinnlos sind (oder aber, wie die beschlossene Erhöhung der Schülerzahl pro Lehrer, sogar negative Auswirkungen auf den Unterricht haben).

Ich bin seit 1979 Gewerkschaftsmitglied. Was ich der Gewerkschaft allerdings vorwerfen muss, ist, dass unsere Vertreter im Bereich der Medienarbeit offensichtlich nicht ausreichend geschult werden und unsere Anliegen nicht verständlich genug darstellen können – was sicherlich auch durch Auslese und negative Berichterstattung besagter Medien bedingt ist."

Don Bosco-Gymnasium: Mag. Christine Pöschl "Ich unterrichte u.a. Informatik, ein Fach, das sich sehr rasch in seinen Inhalten ändert und eine ständige Fortbildung erfordert. Ich war bis zur Geburt meines vierten Kindes auch Informatikkustodin, also zuständig für die Ausstattung der Schule mit Computern und deren Instandhaltung, ein Amt, das sehr viel technisches Wissen erfordert. In den meisten Betrieben gibt es dafür eigens ausgebildetes Personal, in Schulen muss all dies von Lehrer/innen durchgeführt und erhalten werden!

Ich habe weiters für meine Schule eine der ersten Schulwebsites erstellt und auch diese ist auf Grund der immer neuen technischen Gegebenheiten immer wieder erneuert und bin zusätzlich für den Inhalt der Schulwebsite zuständig. Ich habe an meiner Schule die Installation einer Lernplattform initiiert und verwalte diese. In den letzten beiden Jahren habe ich außerdem das EPICT-Zertifikat für E-Learning erworben. Alle diese Tätigkeiten führe ich neben meiner Unterrichtsverpflichtung durch! Im neuen Dienstrecht sind für diese Tätigkeiten wiederum keinerlei Einrechnungen oder Entlohnung vorgesehen, also frage ich mich, wer dies in Zukunft machen wird, da eine Unterrichtstätigkeit mit einer Lehrverpflichtung von 24 Stunden diese zusätzlichen Arbeiten in Zukunft kaum ermöglichen wird!

Ich stelle meinen Schüler/innen zusätzliche Übungen, erweiternde Inhalte und andere Dinge auf der Lernplattform zusätzlich zur Verfügung und dies wird von diesen auch gerne genutzt. Auch diese Tätigkeit erfordert viel Zeit, da diese Übungen erst einmal erstellt werden und anschließend hoch geladen oder verlinkt werden müssen. Mit mir machen das auch eine ganze Reihe weiterer Kollegen/Kolleginnen.

Freilich gibt es an Schulen auch zunehmend „verhaltenskreative“ Schülerinnen und Schüler, die eine besondere Zuwendung benötigen würden. Das dafür notwendige Unterstützungspersonal (damit sich die Lehrer/innen wirklich auf ihre Unterrichtstätigkeit konzentrieren können) wird im Dienstrechtsentwurf mit keinem Wort erwähnt! Im Gegenteil, gestern meinte Frau BM Heinisch-Hosek, die Lehrer sollten mehr sozialarbeiterisch" tätig sein! Welch ein Zynismus für alle Sozialarbeiter, denen sie signalisiert, dass ihre Arbeit ja sowieso jeder machen kann!"

BRG Telfs, Tirol: Mag. Verena Hofer "Ich bin aus Überzeugung Lehrerin und bin es immer noch, auch wenn ich nicht weiß, was die Zukunft noch alles bringt. Ganz ehrlich: Dem Großteil der LehrerInnen geht es wirklich nicht um Stundenzählerei. Es geht uns darum, welches sagenhafte und international einzigartig beispiellose Image wir aufgeprackt bekommen. Dass wir uns großteils dafür schämen müssen, LehrerIn zu sein, DAS belastet uns.

Wir wollen im Grunde gar nicht jammern. Wir würden viel lieber laut und deutlich rufen: "Wir lieben unsere Arbeit! Wir wissen, dass sich die Gesellschaft geändert hat und wir viele Anforderungen zusätzlich zur Kernarbeit, der Unterrichtserteilung, überantwortet bekommen. Aber wir machen das, und wir machen das gerne. Denn wir tragen die Verantwortung für unsere Kinder der Zukunft, und zwar mit Herzblut." Aber wir kommen gar nicht dazu, das laut zu sagen, denn wir müssen uns ständig verteidigen. Das nervt ganz einfach! Und noch mehr nervt es, dass die Gesellschaft erst wach wird, wenn der Karren ordentlich an die Wand gefahren sein wird.

Was mich sehr betroffen macht, ist die Tatsache, dass ein Großteil der Fakten von den meisten Medien ganz gezielt zurückgehalten oder grausam verdreht wird. Es wird ein Bild von Lehrern gezeichnet, das gänzlich verzerrt in der Gesellschaft ankommt und ankommen soll. Ich weiß nicht, warum es den Medien und der Politik so viel Freude bereitet, unumstößliche Fakten und Studien (zum Beispiel zur Lehrerarbeitszeit oder zum Supportpersonal) bewusst zurückzuhalten, die klipp und klar zeigen würden, wo die Baustellen sind. Wir würden an diesen Baustellen ehrlich gerne konstruktiv mitarbeiten - weil wir im Alltag sehen, wo der Schuh drückt."

BRG Keplerstraße, Graz: Mag. Gudrun Pennitz "Die wahren Opfer des Regierungsbeschlusses zu Lehrerdienstrecht sind alle an guter Bildung interessierten Schüler und Eltern, denn folgende Faktoren bedeuten einen gewaltigen Schaden für unser Schulsystem: Die Qualität des Unterrichts wird leiden, wenn jeder Lehrer in Zukunft jedes beliebige Fach, auch ohne Ausbildung dafür, unterrichten muss.

Wie sollen Anfänger eine volle Lehrverpflichtung bewältigen, ohne von erfahrenen Mentoren begleitet werden zu können? Wie sollen sie parallel dazu ein Masterstudium abschließen können? Gleichzeitig bedeutet es eine gewaltige Qualitätsminderung, wenn Lehrer ohne Masterabschluss in höheren Schulen unterrichten. Mehrere Klassen zusätzlich übernehmen zu müssen heißt, deutlich weniger Zeit für den einzelnen Schüler zu haben. Sicherlich wird es zu einem Nachwuchsproblem kommen, denn unter diesen Bedingungen werden sich die besten Studenten wohl nicht mehr dem Lehrberuf widmen.

Dieser Regierungsbeschluss hat rein gar nichts mit Qualität zu tun, sondern ist ein reines Sparpaket zum Schaden unserer Zukunft und der unserer Kinder."

BHS: Mag. Manfred Harter "Der österreichische Staat will keine Leistung von Lehrern und Schülern. Leistung ist keine Tugend mehr, die zählt. 3 Beispiele gefällig: Die Schüler kupfern alles vom Internet ab bei Hausübungen. Ich schreibe dazu "Frecheit", "Betrug" - die Eltern empören sich. Und ich werde zum Landesschulrat vorgeladen und "zurechtgebogen" und belehrt.

Ich gebe schlechte Noten auf Schularbeiten - die Eltern empören sich. Und ich werde zum Landesschulrat vorgeladen und "zurechtgebogen" und belehrt.

Danach wird kontrolliert, ob ich bessere Noten gebe. Weil das nicht der Fall ist, will das Amt sogar meine Schularbeitsnoten korrigieren.

Ich grantle in einer Nulll-Bock- Klasse herum: "Die Eltern scheren sich nicht um die Kinder, die Kinder werden garnicht mehr erzogen. Sie werden in Krippen, Kindergarten und Ganztagsschulen abgeschoben." Und ich werde zum Landesschulrat vorgeladen und zurechtgebogen und belehrt: Ich dürfe keine private Meinung im Unterricht äußern, bla, bla bla.

Bei meinen Auftritten im Landesschulrat werden Dokumente verfasst, die ich auch unterschreiben muss. Bla, bla, bla - steht dort immer sehr geschwollen. Diese Dokumente sind das Papier nicht Wert, auf dem sie geschrieben werden.

Alle Lehrer müssen einen Kuschelkurs fahren. Diesen Kuschelkurs fordert der Staat. Und viele, wenn nicht alle sind bereits auf diesem Kurs. Die Benotung ist zur Farce geworden. Am besten wäre es, wir geben jedem Kind bei der Geburt gleich das Maturazeugnis in die Hand.

Bezug zum Lehrerdienstrecht meiner Stellungnahme? Wir Lehrer müssen 2 oder 4 weitere sinnlose Stunden halten, in denen nichts weitergehen kann."

Don Bosco-Gymnasium: Mag. Christine Pöschl "Ich bin keineswegs gegen eine längere Anwesenheit der Lehrer/innen an der Schule, auch die Nachmittagsbetreuung sollte ausgebaut werden, allerdings auf freiwilliger Basis und mit entsprechend ausgebildeten Betreuern, mit Rücksichtnahme auf den jeweiligen Schulstandort! Das kann aber nur nach entsprechender räumlicher Ausstattung (Freizeiträume, Speisesaal, Küche…) der Schulen erfolgen. Sollen Kinder den ganzen Tag in einen Klassenraum hineingepfercht verbringen, in diesem essen, lernen und auch ihre Freizeit verbringen müssen? Konflikte sind da mehr als vorprogrammiert! Verschränkter Unterricht würde am Land (leider gehen die meisten Politiker und auch "Experten" nur von der Situation in den Städten aus!) das Aus für viele freiwillige Aktionen wie Jungschar, Musikschule, Sportklub, Feuerwehr,…. bedeuten. Ich wohne selbst in einem Ort, der zwar in der Nähe von Wien ist, aber doch am Land und es wird immer schwerer z. Bsp. Jungscharführer zu finden, da die Nachmittage zunehmend mit Unterricht gefüllt sind. Daher sollte die Entscheidung darüber autonom den Schulen überlassen werden.

Schule braucht meines Erachtens vor allem engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die die Kinder in ihrer Persönlichkeit ernst nehmen, die zu ihnen eine Beziehung aufbauen, die von ihrem Fach begeistert sind. Kindern fehlt heute sehr oft der familiäre Rückhalt, deswegen brauchen sie Anerkennung, wollen wahr genommen werden, das fehlt heute oft in den nach wie vor überfüllten Klassen. Wenn zwischen Kindern und Lehrern eine Beziehung besteht, dann sind vieler der Dinge, über die heute diskutiert wird, nicht so wichtig!

Zwei Beispiele dazu: eine junge Kollegin, die in einer Schule mit fast 100%-igen Anteil mit Schüler/innen mit Migrationshintergrund arbeitet, kämpft dafür, dass die Kinder (auch) in ihrer Muttersprache angesprochen werden und hat selbst ein, zwei Sätze in einigen Sprachen gelernt. Sie meint, dass die Kinder überglücklich seien, wenn sie in ihrer Sprache angesprochen werden, weil sie in ihrer Persönlicheit wahr genommen werden und dass jeder Lehrer, der das tue, bei diesen Kids schon gewonnen hätte.

Ich selbst hatte in einem meiner ersten Dienstjahre einen schwierigen Schüler, der sich nicht an Regeln halten konnte. In dieser Zeit hatten wir einen Eislaufplatz in der Schule, es war den Schülern aber verboten, die Eislaufschuhe in die Klasse mitzunehmen. Eines Tages nach dem Unterricht trug eben dieser Schüler seine Eislaufschuhe in die Klasse. Sie waren neu, aber mir ist nichts Besseres eingefallen, als ihn dafür zu tadeln, dass er schon wieder gegen eine Regel verstoßen habe. In dem Moment, als ich dies sagte wurde mir bewusst, dass er auf die neuen Schuhe stolz war und er mir die Schuhe nur zeigen wollte. Mit einer netten Bemerkung in diese Richtung hätte ich ihn wohl für mich gewonnen, aber ich habe dies damals nicht getan. Später hat der Bub die Schule verlassen."

Christine Pöschl schreibt ihre Gedanken zur Schule regelmäßig auf konferenzzimmer.wordpress.com.

Berufsbildende mittlere und höhere Schule / Neue Mittelschule: Mag. Martha Deinhofer "Die schönen lateinischen Worte in der Einleitung wird in wenigen Jahren nur mehr ein geringer Bevölkerungsanteil verstehen. Unserer Regierung bzw. auch der noch nicht gebildeten zukünftigen Regierung geht es nicht um Qualität in den Schulen, sondern um eine krasse Einsparungsmaßnahme. Zudem darf jetzt auch in der Oberstufe jeder - wie seit langem in der Pflichtschule üblich - jedes Fach unterrichten. Stellen wir uns vor, ein Mathematiker unterrichtet Fremdsprachen, ein Fremdsprachenlehrer an der BHS Rechnungswesen, etc., etc. Dilletantismus versus Qualität und Fachwissen! Eine Epidemie, die von der Regierung auf das Schulsystem abfärben soll?

Das Maß ist jetzt absolut voll. Ich bin seit dreißig Jahren Lehrerin für Deutsch und Französisch an einer BMHS und habe mich vor zwei Jahren bereit erklärt, auch in einer NMS zu unterrichten. Ich denke, einen guten Einblick in das österreichische Schulsystem zu haben und auch die Mängel zu kennen. Als absoluten Hohn empfinde ich die Gleichstellung aller Fächer in allen Stufen. Ich unterrichte zur Zeit 140 Schüler und Schülerinnen in Deutsch. Mit welchem Aufwand das verbunden ist, kann sich offensichtlich der Ministerrat - an der Spitze Heinisch-Hoseck nicht vorstellen.

Ich kann heute jedem Jugendlichen nur abraten, ein Schularbeitsfach zu studieren und an eine Oberstufe zu gehen, wenn er sich sein Geld auch in einer Volkssschule bei gleicher Stundenanzahl in einer Klasse mit max. 25 Schülern und Schülerinnen verdienen kann. Das Maß ist voll! Uns Lehrern und Lehrerinnen ist der Idealismus ausgetrieben und das Berufsleben vermiest worden. Wer will ständig Prügelknabe der Nation sein, obwohl er mit viel Engagement und fachlichem und pädagogischem Know-how seinen Beruf gerne ausübt und sehr wohl auf seine 40 Wochenstunden und mehr kommt?"

Kollegium Aloisianum, Linz: Mag. Michael Haderer "Mich selbst macht die Debatte einfach nur mehr traurig. Das konkrete Gesetz “Lehrer/innen-Dienstrecht” ist nämlich nicht nur untauglich für die schulische Realität, sondern auch noch konzeptlos. So wie es Bildungspolitik in Österreich eigentlich schon Jahrzehnten ist.

Unsere Gesellschaft verändert sich rasant. Neue Medien, Globalisierung, nicht hinterfragte Dominanz der Ökonomie in nahezu allen Gesellschaftsbereichen. Die Liste ließe sich sicher noch fortsetzen.

Eigentlich müsste eine Bildungspolitik auf diese Entwicklungen reagieren. Und was tut man in Österreich? Man diskutiert bildungspolitische Konzepte der Vergangenheit (“Gesamtschule”), die bei der Frage nach der Struktur stehen bleiben. Dass man eine Bildungsreform mit der Frage nach dem Lehrer/innen-Dienstrecht beginnt, ist dabei symptomatisch. Dabei müsste die Frage nach dem Dienstrecht am Ende der Reise besprochen werden."

Mehr Gedanken zu dem ganz grundsätzlichen Fragen der Bilungspolitik hat Mag. Haderer in seinem Blog formuliert.

Hauptschule, 1150 Wien: Anna Schmied "Mir macht mein Job als Lehrerin in einer Hauptschule im 15. Wiener Gemeindebezirk große Freude. Mir liegen die Kinder am Herzen, die ich unterrichte, obwohl von "unterrichten" aufgrund einer Vielzahl von Verhaltensauffälligkeiten kaum mehr die Rede sein kann.

Ich versuche, die Kinder zu eigenständigen, mündigen, kritischen Menschen zu erziehen, das sind Eigenschaften, die heutzutage anscheinend nicht mehr im Elternhaus heraus gebildet werden, was ich so mitbekomme.

Dann sind wir also auch schuld an PISA, habe ich kürzlich vernommen. Gut. Das heißt, die Lehrkraft ist schlecht und hat keine Leistung erbracht. Vielleicht finde ich mal einen neuen Überlehrer, der gar keiner ist und auch noch nie selber in einer Klasse gestanden hat, welcher mir erklären kann, wie ich Lesefertigkeiten an 13jährige vermitteln soll, die zuhause ausschließlich GTA 5 spielen (übrigens ein Gewaltspiel am PC, wo unter anderem andere Menschen virtuell gefoltert werden - kürzlich erzählte mir ein 10jähriger davon...), am Wochenende in Parks herumhängen und bei denen du aufpassen musst, dass sie dir nicht die Klass' zerlegen! Wennst den dazu anweist, 20 mal im Gang auf- und ab zu rennen, damit er sich beruhigen kann, oder ein paar Liegestützen zu machen, kann's dir sogar passieren, dass ein aufgebrachter Elternteil in die Schule stürmt und dich anpflaumt, warum das Kind zu so etwas "genötigt" wird (unbeeinflusst von der Tatsache, dass das Kind sich vielleicht wirklich abreagiert hat? Mehr Bewegung machen sollte? *winkmitdemzaunpfahl,hallooo*) und jetzt stell dir mal vor, du hast nicht nur ein lustiges Kerlchen drin, sondern zwei. Oder drei. Oder sechs. Pro Klasse. Bei vier Klassen. Wo du dann unter anderem, wenn's ganz blöd hergeht, ständig mit dem Jugendamt in Kontakt bist.

Anstalt für verhaltensauffällige Kinder? Nein, ganz normale Wiener Pflichtschule. Weil die Wartelisten für entsprechende Einrichtungen dermaßen lange sind, dass sie alle in der Pflichtschule sitzen.

Ich bleibe liebend gerne von 8-17 Uhr in der Schule - vorausgesetzt, es gibt genügend Arbeitsplätze, die ihrem Namen auch gerecht werden. Momentan ist das ein halber Konferenztisch, Größe schätzungsweise 0,5 m² inklusive einem halben Kasten, den ich mit einer Kollegin teile. Mit einem PC, abseits großer weißer Kästen mit installiertem Windows 98. Ansonsten schleppe ich lieber mein Zeug nach Hause und arbeite dort weiter. Außerdem: mit Menschen, die für den Umgang mit verhaltensoriginellen Kindern AUSGEBILDET sind. Sozialarbeiter, Psychagogen, Supervisoren. Schulsekretär/innen - flächendeckend. Damit ich das tun kann, für das ich ausgebildet bin: UNTERRICHTEN. WISSEN VERMITTELN. KOMPETENZEN LEHREN. VORBEREITEN.

So. DAS ist die Realität und nicht: fast pensionierte Lehrer im ländlichen Bereich, die seit 30 Jahren dasselbe unterrichten, mit denselben Materialien. Die Gesellschaft hat sich nun mal verändert. Bitte ein wenig mehr Eigenverantwortung und nicht immer "schimpfeschimpfe" machen mit uns. Das frustriert und nimmt uns unser Selbstbewusstsein.

Jeder hat die freie Berufswahl. Werdet alle Lehrer, wir brauchen nämlich dringend welche! Sollte wer den Job allerdings aus den Gründen "Juli" und "August" machen, dann...wird man genau zu dem Lehrer, der angeprangert wird. Gut. So viel dazu. Ich bin jedenfalls STOLZ darauf, Lehrerin zu sein und stolz auf das, was ich jeden Tag leiste!

AHS: Mag.Ulrike Nabavi-Winter "Diese "Reform" des Dienstrechts bringt die gravierenden Probleme des österreichischen Bildungssystems nicht in Ordnung, es geht hier ausschließlich um Einsparungen auf Kosten von Lehrern und letztlich von Schülern. Um die Dinge in Relation zu bringen: Der Höchstverdienst eines Lehrers am Ende seiner beruflichen Laufbahn beträgt ein Fünftel der kolportierten Pensionssumme der scheidenden Ministerin Claudia Schmied. Die Summe dieser Pension kam durch ihre Zeiten im Vorstand der Kommunalkredit zustande (aufgewertet durch das Prämiensystem der Bank) und mittlerweile wissen wir sehr gut, welche Folgen das segensreiche Wirken von Frau Schmied bei der Kommunalkredit hatte - nämlich bisher ca.2 Mrd. € staatliche Zuschüsse aus Steuermitteln für diese Pleitebank.

Hätten wir nicht die Folgen des neoliberalen Wahnsinns, in diesem konkreten Fall des Zockens mit CDS auf dem Finanzplatz Zypern durch eine Bank, der Aufgabe die Finanzierung von Gemeindevorhaben sein sollte, gehabt, stünde Österreich finanziell anders da und man könnte heute eine grundlegende und vernünftige Reform des gesamten Bildungswesens finanzieren . Eine Ministerin, die auf Befragung in Sachen Kommunalkredit nur die Antwort parat hat:"Das haben die anderen auch so gemacht" und die jetzt - völlig abgehoben - ihre Luxuspension beansprucht, ist wieder einmal strafrechtlich nicht zu belangen, aber moralisch nicht in der Lage, die Situation anderer Berufsgruppen zu bestimmen."

Hauptschule: Christoph Liebhart Wesentlich ist eine bessere Schulpartnerschaft. Wir müssen die Eltern mit ins Boot holen und an einem Strang ziehen. Leider werden Elternabende oder Gespräche mit Lehrern nur von wenigen wahrgenommen.

Hauptschule: Heinz Tillich "Schule soll Lebensraum werden: Kindergarten, Volksschule bis zu höheren Schulen, sowie Psychologen und Ärzte sollten an einem Ort sein, ähnlich einem Campus. Ich wünsche mir mehr Mut von Entscheidungsträgern."

Höhere Schule: Regina Pichler "Junge Menschen haben die gleichen Chancen verdient. Die Frage, ob es zu einer flächendeckenden Einführung der Gesamtschule der 10- bis 14-Jährigen kommt, darf nicht auf parteipolitischer Ideologie beruhen."

AHS: Brigitte Strohmeier "Unsere Schüler müssen zwischen zwei Gebäuden hin und her , da wir keinen Platzhaben. Wir brauchen mehr Beratungslehrer, Psychologen und Sozialarbeiter. Die AHS erhält da weniger Ressourcen als Pflichtschulen."

Hauptschule: Karin Medits-Steiner "Gesellschaftliche Entwicklungen stellen neue Herausforderungen an die Schule. Um sie zu bewältigen, braucht es das Zusammenwirken von Lehrern, schulinternen Supportsystemen und extern Institutionen."

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