Kurz, Netanjahu und „Muss weg“

Kurz, Netanjahu und „Muss weg“
Warum man die Rufe gegen Sebastian Kurz und Benjamin Netanjahu nicht vergleichen kann – oder vielleicht doch
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

„Kurz muss weg“ krakeelt der Möchtegern-Obmann der seit Ibiza zur Lachnummer verkommenen früheren Regierungspartei FPÖ. Herbert Kickl gefällt sich in der Rolle, die er nicht erst seit Corona am besten beherrscht: Racheengel und politischer Brunnenvergifter.

„Bibi muss weg“ rufen sie in Israel vor dem Amtssitz des Benjamin Netanjahu, der es sich verbittet, „Bibi“ genannt zu werden. Und aus immer mehr Parteien schallt der Ruf nach einer Regierung ohne den Langzeitpremier.

Dem einen droht eine Anklage wegen Falschaussage in einem Untersuchungsausschuss – der offizielle Grund für das „Muss weg“, mit dem auch Neos und SPÖ sympathisieren. Der andere steht vor Gericht unter dem Vorwurf, mit seiner Frau goldene Löffel gestohlen zu haben – gibt’s einen schöneren Anlass, einen Premier loszuwerden?

Damit endet schon die Vergleichbarkeit der beiden Regierungschefs, von denen der eine auffallend gerne die Nähe des anderen gesucht hat. Oder doch nicht?

Kommentare