Zentralisierung, bitte

Die letzte Unsinnigkeit hat nur ein halbes Jahr gehalten. Dennoch sind die vielen verschiedenen Regeln einzelner EU-Länder für den Straßenverkehr ein Ärgernis.
Horst Bauer

Horst Bauer

In der EU sollte es doch möglich sein, sich unter Anwendung von ähnlichen Regeln mit Auto oder Motorrad zu bewegen.

von Dr. Horst Bauer

über den Regel-Dschungel für Autofahrer in der EU

Seit Februar ist die Sache überstanden. Im Juli 2012 für einheimische Pkw und Motorräder eingeführt, sollte die Regel heuer auf alle französische Straßen benutzende Fahrzeuge ausgedehnt werden. Diese hätten dann ebenfalls mit Einweg-Alkotestgeräten ausgestattet sein müssen.

Offensichtlich ein Erfolg einer Lobbying-Gruppe der Hersteller dieser Röhrchen, wurde die Ausrüstungsverpflichtung natürlich als Beitrag zum Kampf gegen Alkohol am Steuer argumentiert. Letztlich setzten sich nun aber die Stimmen der Vernunft, die vor dem gegenteiligen Effekt warnten (nämlich dem „Hintrinken“ auf die erlaubten 0,5 Promille), und die Kritiker durch, die von einer aufgelegten Falle für Autoreisende sprachen.

Durch die Aufhebung der Mitnahmepflicht ist aber nur ein kleines Pflänzchen aus dem äußerst unübersichtlichen Regel-Dschungel für Autofahrer innerhalb der EU gerodet. Zumindest in deren Mitgliedstaaten sollte es doch möglich sein, sich unter Anwendung von halbwegs ähnlichen Regeln mit Auto oder Motorrad zu bewegen. Ob Warnwesten nur für den Fahrer oder für alle Passagiere an Bord sein müssen, ein – anachronistisches – Ersatzlampenset und ein oder zwei Warndreiecke verpflichtend sind, oder ein Feuerlöscher nur empfohlen oder gefordert wird, müsste doch innerhalb der EU einheitlich regelbar sein.

Ohne dass Brüssel gleich wieder des bösen Zentralismus beschuldigt wird.

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