Nachhaltig mobil

Wie stark der Trend „Weg vom Auto“ bei uns ist. Worauf Jugendliche abfahren.
Maria Brandl

Maria Brandl

Die Jungen werden wohl weiter aufs Sparbuch der Omi für ein Auto hoffen

von Maria Brandl

zum Trend „Weg vom Auto“

Heuer wird in der EU rund eine Million weniger neue Pkw zugelassen werden als 2011. Viele sehen die Gründe dafür nicht nur in der Wirtschaftskrise, sondern auch am schwindenden Interesse junger Leute für die Auto-Mobilität.

Dieser Wandel ist jedoch bei uns bei Weitem nicht so dramatisch wie in Megacities wie Tokio. Das zeigte auch die Veranstaltung "Mobilität für alle" des Verkehrsministeriums. "Ein eindeutiger Trend ist nicht erkennbar", so Human­geografiker Robert Schönduwe von InnoZ in Berlin.

Laut deutscher Studien, die durch heimische wie von der Wiener Firma "Factum" bestätigt werden, geht die Jugend an die Mobilität zwar vielfach pragmatischer und umweltbewusster heran als ihre Eltern, aber das Auto und der Führer­schein bleiben wichtig. Die Zahl junger Führerscheinbesitzer nimmt leicht ab, jedoch nur, was Männer in der Stadt betrifft. Bei Frauen sowie Jugendlichen auf dem Land dagegen zeigt der Trend in die andere Richtung. Dass weniger Junge ein Auto besitzen, erklärte Schönduwe damit, dass einerseits Berufseinstieg und Familiengründung – beides wichtige Gründe für den Autokauf – heute später erfolgen und anderseits viele Junge ihr Auto auf die Eltern anmelden, um weniger Versicherung zu bezahlen.

Übrigens: Auf was sollen Jugendliche außerhalb von Großstädten umsteigen, in Zeiten immer ausgedünnterer Öffi-Netze und knapperer öffentlicherer Mittel? Die autolosen Senioren auf dem Land haben das E-Rad für sich entdeckt. Aber die Jungen werden wohl weiter aufs Sparbuch der Omi für ein Auto hoffen.

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