IAA unter Strom

Weil die deutschen Hersteller bereit sind, kommt das schon wieder abgeschriebene E-Auto zurück in die Scheinwerfer. Jetzt fehlen nur noch die Subventionen.
Horst Bauer

Horst Bauer

E-Autos sind keine rollenden Verzichtserklärungen mehr.

von Dr. Horst Bauer

über den auffälligsten Trend auf der Frankfurter Automobilausstellung

Die Bremse ist offen. VW-Boss Martin Winterkorn, in den vergangenen Jahren stets eloquente Gegenstimme zu verfrühter E-Auto-Euphorie, gibt das Zeichen zum Angriff.

Bei seiner Rede auf dem VW-Konzernabend zum Auftakt des Heimspiels der deutschen Autoindustrie in den Frankfurter Messehallen stellte er die Elektromobilität offensiv in den Mittelpunkt. Jetzt, da man die Sicherheitsbedenken via intensiver eigener Forschung für sich ausgeräumt hat, will man die Sache nicht mehr den Pionieren überlassen. Man startet gleich mit 14 verschiedenen Modellen mit Elektro- und Hybridantrieb vom kleinen VW E-Up bis hinauf zum Porsche Panamera als Plug-in-Hybrid und will bis 2018 Marktführer bei der Elektromobilität sein.

Da auch BMW mit der Premiere des revolutionären Leichtbau-Kleinwagens i3 ins eigene E-Auto-Abenteuer startet und Opel dem Ampera durch eine starke Preissenkung neuen Schub zu geben hofft, steht die IAA heuer stärker unter Strom, als nach dem Abflauen des ersten Elektro-Hypes zu erwarten war.

Das Angebot ist jetzt breiter denn je. E-Autos sind keine „rollenden Verzichtserklärungen“ mehr, wie es Winterkorn ausdrückt. Gekauft werden sie aber weiterhin nur dort werden, wo sich Kunden die teure Technik dank massiver staatlicher Subventionen auch leisten können.

Und von denen ist im Großteil der europäischen Länder weiterhin nichts zu hören.

Kommentare