Frischer Wind

Maria Brandl

Maria Brandl

Auch wenn mit E-Gas nur 20% der Windenergie am Ende im Auto "ankommen", ist E-Gas interessant

von Maria Brandl

über Wind im Tank

Im Vergleich zur großen Zukunftshoffnung der 90er-Jahre wirkt die vor Kurzem eröffnete E-Gas-Anlage von Audi im Emsland äußerst bescheiden. Aber sie hat Audi bereits die hohe Auszeichnung eingebracht, vom renommierten MIT, Massachusetts Institute of Technology (USA), 2013 unter die 50 weltweit innovativsten Unternehmen gewählt zu werden. Während von der milliardenschweren Zukunftshoffnung der 90er-Jahre, dem Transrapid, nun mit Millionenaufwand die letzten Spuren, die triste Betontrasse auf Stelzen, beseitigt werden.

Der deutsche Umweltminister bezeichnet die E-Gas-Anlage als „Leuchtturmprojekt der gesamten Energiewende“. Tatsächlich gewinnen Wind- und Solarstrom nicht nur in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Damit steigt aber auch der Bedarf an Speichermöglichkeiten für überschüssigen Strom. Weder Wind noch Sonne stimmen ihre Tätigkeit auf den jeweiligen Strombedarf ab. Eine attraktive Lösung besteht darin, nachdem Pumpspeicher begrenzt sind, den überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff oder Gas zwischenzuspeichern und später als Kraftstoff oder für die Stromerzeugung einzusetzen. Das ist nicht sehr effizient, vom Windstrom bis zum Gas im Auto bleiben gerade einmal 20 %, aber noch immer viel besser, als den Ökostrom zu verschenken oder die Windräder abzuschalten.

Selbst wenn der Durchbruch nicht sofort gelingt – die Idee ist eine Riesenchance und österreichische Unternehmen sind ganz vorne dabei. Diesen Aufwind sollten wir nützen. Auch die E-Gas-Anlage von Audi wurde von einem Österreicher samt Team entwickelt.

Kommentare