Das Förder-Dilemma
Ohne staatliche Förderung wird es nicht gehen.
Ohne staatliche Förderung wird es nicht gehen.
Das war in den letzten Jahren der Kernsatz aller Vertreter der Industrie, wenn es um die Marktchancen von Elektroautos ging. Man war sich einig darüber, dass die Schere zwischen höheren Verkaufspreisen und den ebenso technologiebedingten dramatisch geringeren Reichweiten im
Vergleich zu herkömmlich motorisierten Autos für die Kundschaft zu groß ist. Wenn es politisch gewollt werde, müssten also bewusst Kaufanreize geschaffen werden, um die Sache in Schwung zu bringen.
Da sich nun gerade die Politik in Europa vom medial gehypten E-Auto-Boom vielfach blenden ließ, entstanden da und dort unterschiedliche monetäre Fördermodelle, die bis dato alle eines gemeinsam haben. Sie dienten in der Praxis vorwiegend zur
Unterstützung von Gebietskörperschaften, Firmen und einschlägigen Vereinen, die sich E-Autos als Werbeträger in den Fuhrpark stellten, funktionieren aber auf Privatkäufer bezogen kaum.
Dass beim großen Autogipfel diese Woche in Berlin die deutsche Kanzlerin weitere Anreize für E-Autos nicht ausgeschlossen hat, die deutsche Autoindustrie diese aber ohnehin erst frühestens in zwei Jahren gern hätte, liegt daran, dass man derzeit damit nur die ausländische Konkurrenz fördern würde.
Abgesehen davon wird sich in Europa aber demnächst wohl auch die Frage stellen, ob es angesichts der sozialen Spannungen tragbar ist, jemandem, der sich den Luxusartikel E-Auto leisten kann, 7000 Euro Steuergeld – wie in Frankreich – zu schenken.
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