Blinkende Ignoranz
Sie sind jedoch auf verlorenem Posten, so lange sich die Regel-Ignoranz beharrlich weiter ausbreitet.
Die Herren im flotten Lieferwagen waren irritiert. So sehr, dass sie an der Kreuzung zwecks Kontaktaufnahme das Seitenfenster absenkten. Schließlich hatten sie so etwas wie den dynamischen Blinker im neuen Audi A8 noch nie gesehen. Also wollten sie es von der Besatzung ganz genau wissen. Nein, da war kein Relais kaputt, wie sie zunächst vermuteten.
Das gehört tatsächlich so.
Laut Audi-Amtsdeutsch funktioniert der neue Blinker, den bei der Zulassungsbehörde durchzubringen übrigens keine leichte Übung war, nämlich wie folgt: „Die LED im Blinker leuchten im Takt von 150 Millisekunden blockweise in die Richtung auf, in die der Fahrer abbiegen will.“
Damit wird jetzt auch für jene zunehmende Zahl an Verkehrsteilnehmern, die aufgrund der Wahl ihres Verkehrsmittels noch nie verpflichtend mit Sinn und Wesen des „Fahrtrichtungsanzeigers“ konfrontiert wurden, klarer, warum das orange Licht da vorne an dem Auto gerade blinkt – und wohin dessen Richtungsänderung demnächst führen wird.
Soweit die Theorie der Entwickler, die sich den Kopf über die Hebung der Verkehrssicherheit zerbrechen und ein Assistenzsystem nach dem anderen erfinden. Im konkreten Fall sind sie jedoch auf verlorenem Posten, so lange sich auf unseren Straßen die Regel-Ignoranz auch derer, die es eigentlich wissen müssten, beharrlich weiter ausbreitet. Denn auch der dynamische Blinker bleibt wirkungslos, wenn ihn der Fahrer nicht aktiviert.
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