Auto-Europa hustet - und die Kur wird nicht einfach

Auto-Europa hustet - und die Kur wird nicht einfach
Die europäische Autoindustrie trifft es von allen Seiten, die Transformation fordert ihre Opfer. Was ist zu tun und was wollen die Autofahrer?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Sinkende Verkaufszahlen, geringere Margen, Streiks, Rücktritte, drohende Lohnkürzungen und der Verlust von Arbeitsplätzen: In der europäischen Autoindustrie liegen die Nerven blank wie wohl noch nie in der mehr als hundertjährigen Geschichte. Die VW-Führung sprach diese Woche vom eigenen Unternehmen als „Sanierungsfall“, man sei „mit den Strukturen, Überkapazitäten und Kosten nicht zukunftsfähig“. 

Das sitzt – und veranschaulicht die immensen Probleme, die sich in der europäischen Industrie aufgestaut haben. Das lange Festhalten am Verbrenner, wider besseren Wissens, dass die Zukunft elektrisch sein wird, schlägt jetzt voll zu. Die Europäer kaufen zu wenige Elektroautos, China, der weltgrößte Markt, tut das mittlerweile schon, die Chinesen kaufen aber immer öfter ihre eigenen Marken. Weil billiger, weil (vermeintlich) moderner.

Wie man die Krise in Auto-Europa abfangen kann? 

Wie man die Krise in Auto-Europa abfangen kann? Gedreht werden muss an allen Schrauben – und das wird leider dauern. Europäische E-Autos müssen kostengünstiger werden (das neue Jahr verspricht kleinere, billigere Modelle), der Ausbau der Lade-Infrastruktur schreitet zügig voran, muss aber in die Wohnviertel und entlegenen Gebiete. Und die Politik muss stützen, ermuntern, klar sein, damit die Unsicherheiten verschwinden. 

Denn im Grunde ist die Rechnung simpel: Der Mensch entscheidet aus Wirtschaftlichkeit und Bequemlichkeit. Er schaut also, welches Auto gut leistbar ist und in der Praxis gut funktioniert. Wird das geboten, ist auch Elektrofahren – außer für die letzten Benzinbrüder – kein Problem. Die Autobauer können das produzieren, sie müssen es nur schnell auf die Straße bringen.

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