Und wieder ist die Antwort: Ausbildung
Die Arbeitslosigkeit sinkt nicht von allein: Nur wenn richtig ausgebildet wird, lassen sich die Jobs besetzen.
Worüber in Deutschland diskutiert wird, davon ist Österreich weit entfernt. Im großen Nachbarland brummt die Wirtschaft schon länger als in Österreich, die Arbeitslosigkeit erreichte im Juni den tiefsten Stand seit 1991.Weshalb man das Ziel der Vollbeschäftigung, ursprünglich für 2025 angepeilt, schon wesentlich früher erreichen will: 2021 nämlich.
Der große Unterschied zwischen Deutschland und Österreich liegt in der demografischen Entwicklung. Deutschland hat eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung (minus drei Prozent in zehn Jahren), Österreich eine steigende (plus drei Prozent in zehn Jahren). Das ist vor allem dem Zuzug geschuldet: Österreichs Nähe zum Osten, hier vor allem die Magnetstadt Wien, zieht Arbeitskräfte an. Fast 100.000 Deutsche, die größte Gruppe ausländischer Arbeitskräfte, arbeiten in Österreich. Ihr Anteil hat sich seit 2007 nahezu verdoppelt.
Daraus den Schluss zu ziehen, dass wir Arbeitslosigkeit importieren, ist allerdings Unsinn. Richtig ist: Wir importieren Arbeitskräfte, die eine Veränderung auf dem Arbeitsmarkt anstoßen. Besser Qualifizierte verdrängen weniger Qualifizierte, egal, woher sie kommen. Das ist die harte Realität in der Wirtschaft.
Womit wir beim wichtigen Thema Qualifizierung sind: Jede Bemühung und Investition in Bildung und Ausbildung ist goldrichtig. Von alleine stellt sich eine geringere Arbeitslosigkeit nämlich nicht ein. Nur wenn die Arbeitskräfte gut – und dem Bedarf entsprechend – ausgebildet sind, können viele offene Stellen auch besetzt werden. Fehlen die qualifizierten Arbeitskräfte, schwächt das auf lange Sicht das Wachstum – und damit den Wohlstand im Land.
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