Nur ein friedlicher Islam hat Platz bei uns

Endlich distanzieren sich die Muslime in Österreich vom Terror. Das kann nur ein kleiner Anfang sein.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Lange hat es gedauert, bis die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) einmal aktiv wurde. 300 Imame kommen demnächst nach Wien, um das Morden ihrer Glaubensbrüder deutlich zu verurteilen. Stellungnahmen zum islamistischen Terror hat es ja schon bisher gegeben. Aber die lasen sich oft recht unverbindlich oder gar sonderbar. Da wird an den "Zusammenhalt aller Menschen auf der Welt" appelliert, und dann hieß es auf der Website nach dem Londoner Anschlag noch: "Nur Liebe zum Menschen, ganz gleich welcher Religion, Ethnie oder Kultur kann dieses Unheil auf der Welt besiegen." So nett dieser Satz klingt, so einfältig und letztlich falsch ist er leider. Mit der Liebe alleine werden wir nicht weiterkommen. Kurzfristig muss natürlich die Polizeiarbeit verbessert werden. Denn es ist geradezu absurd, dass Islamisten, darunter einer der Mörder, im britischen Fernsehen Fahnen des IS-Terror-"Staates" entrollen durften, ohne dass die Behörden eingriffen. Warum wurde er nicht verhaftet?

Aber was sollen die offiziellen Vertreter der Muslime tun, wenn die Liebe alleine nicht reichen wird, um den Terror zu bekämpfen? Sie müssen endlich einmal eingestehen, dass der Islam, beziehungsweise wie er von vielen Gläubigen verstanden wird, etwas mit den Mordanschlägen zu tun hat. Dort müssen sie ansetzen. Wir haben mehrfach über ein neues Buch berichtet "Ist der Islam noch zu retten?", wo zwei Koran-Kenner heftig darüber diskutieren, ob der Islam und die Muslime zu einer Aufklärung fähig sind. Weltweit sind die Chancen dafür gering, weil der Islam in vielen Staaten ein pures Instrument zur Machtausübung und zur Unterdrückung der Menschen ist. Deshalb hoffen ja vernünftige Muslime auf den "europäischen Islam", also die zeitgemäße Auslegung des Koran. Dann erübrigt sich auch der Streit darüber, welche Suren vielleicht doch unter gewissen Umständen Gewalt erlauben.

Bessere Ausbildung und Kontrolle des Staates

Die islamischen Glaubensgemeinschaften in Europa müssen sich klar und deutlich von jeder Gewalt distanzieren, das ist aber nur der erste Schritt. Dann müssen sie einen ernsten Dialog mit den Ländern beginnen, wo die muslimischen Diktatoren sitzen. Vor allem aber geht es um die Ausbildung der jungen Muslime in Europa. Und die muss überwacht werden, der Staat muss hier besser kontrollieren.Dieser Prozess wird mühsam und innerhalb der Muslime auch umstritten sein, weil sich viele nicht in ihre Moscheen schauen lassen wollen. Und weil andere wiederum sich schwertun werden, die absolute Dominanz des Staates über die Religion zu akzeptieren.

Der Islam ist eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft, das soll er auch bleiben. Aber ein Islam, vor dem sich niemand mehr fürchten muss. Es sind nicht DIE Muslime, die uns Angst machen sollen, aber alle diejenigen, die in Wahrheit keinen säkularen Staat wollen und die sich nicht von Gewalt distanzieren können. Die gibt es auch, und die haben hier keinen Platz .

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