Mehr Exporte? Wir erhöhen die Pensionen

Wir brauchen mehr Wachstum, um das Sozialsystem zu sichern. Aber die Politik agitiert gegen Freihandel.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Wir brauchen mehr Wachstum, um das Sozialsystem zu sichern. Aber die Politik agitiert gegen Freihandel.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Freihandel

Kollegin Daniela Kittner hat im KURIER am Sonntag aus der Zukunft berichtet. Die liegt unter anderem in der kalifornischen Wüste,wo auch österreichische Unternehmen an modernen Autoantrieben und "smarten Lösungen" für alle Lebensbereiche arbeiten, also der digitalen Vernetzung. Die Politik ist leider nicht so weit. Die agitiert inzwischen geschlossen gegen Freihandelsabkommen, die SPÖ gar mit einer Mitgliederbefragung, wo die Fragen so klingen, als wäre die Führung nicht von der Intelligenz der SPÖ-Basis überzeugt. Das alles orientiert sich an der Krone, die gleichzeitig gegen Freihandel und für höhere Pensionen agitiert. Wer das Geld dafür verdienen soll? Aber wer wird denn so weit denken ...

Die Europäer geben sich noch immer der Illusion hin, dass die USA auf uns angewiesen sind. Der deutsche Denker Michael Werz hat beim Forum Alpbach vorgerechnet, wie sich die Amerikaner weg vom Atlantik hin zum Pazifik wenden. Im Geschäft mit den asiatischen Ländern liegt ihre Zukunft. Das sieht man auch in China so. Erst kürzlich hat sich eine Pekinger Zeitung über Europa lustig gemacht, als "weltweites Zentrum der Museen".

Landwirtschaftsminister Rupprechter sieht es wenigstens differenziert, wenn er beim Kanada-Abkommen CETA positive Verhandlungserfolge erkennt. Rupprechter setzt bei den Agrarexporten auf ein Ende der Sanktionen gegen Russland,wie er dem KURIER erklärt. Das ist wirtschaftlich verständlich, aber es sei daran erinnert, dass diese Sanktionen eine Folge des Überfalls der Russen auf Teile der Ukraine waren. Europa soll lieber militärische Gewalt akzeptieren, als mit den USA kooperieren? Ein sonderbares Museum, dieser Kontinent.

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