Man erntet, was man sät
Man erntet, was man sät
Die Bilder der Gewaltexzesse waren wahrlich keine Tourismuswerbung; sie waren auf den ersten, schnellen Blick auch kaum von den Protesten in Kiew zu unterscheiden.
Wundern darf sich darüber niemand. Wenn man die Hofburg und den Heldenplatz, so symbolträchtige Orte im Herzen der Republik, einem Treffen deutschtümelnder Ewiggestriger zur Verfügung stellt, wird das international mit einem Naserümpfen quittiert. Als Folge setzt ein Demonstrations-Tourismus ein, der Wien eben jene Chaoten beschert hat, die nur um der Randale willen anreisen. Aus dieser Sicht waren die polizeilichen Maßnahmen – mit Ausnahme des nicht akzeptablen Aussperrens der Journalisten – berechtigt, um die Ballgäste zu schützen.
In der Hofburg hat die Politik zurzeit keine Handhabe, einschlägige Veranstaltungen zu verhindern, während sich die Betriebsgesellschaft auf den – bequemen – neutralen Standpunkt zurückzieht. Doch Politik spielt sich nicht nur zwischen Paragrafen ab, sondern hat eine gewichtige symbolische Komponente. Solange diese von Ewiggestrigen auf der einen Seite und linken Gewalttätern auf der anderen Seite dominiert wird, wird Wien weiter jedes Jahr für internationale Negativ-Schlagzeilen sorgen.
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