"Sponsored by Qatar" wird noch gefährlich

Die Petrodollars des kleinen Emirats sind allseits beliebt im Westen. Obwohl sie auch Terror finanzieren.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Die Petrodollars des kleinen Emirats sind allseits beliebt im Westen. Obwohl sie auch Terror finanzieren

von Dr. Helmut Brandstätter

über die WM 2022

Qatar Airways bietet die beste Business Class, erfährt man im Internet, Qatar Airways sponsert den FC Barcelona mit 100 Millionen Euro und beteiligt sich mit noch viel mehr Geld an westlichen Vorzeigeunternehmen wie Porsche oder strategisch bedeutenden amerikanischen Häfen. Zudem hat das Emirat am Persischen Golf mit finanziellen Zuwendungen an Funktionäre der FIFA die Fußballweltmeisterschaft 2022 erworben und missachtet die Menschenrechte wie andere islamische Diktaturen. Und wie diese finanziert Katar auch die ISIS, jene Terrorgruppe, die mordend durch den Irak zieht. Der Westen betreibt also Handel und verkauft Waffen an Staaten, die mehr oder weniger offen islamistische Extremisten finanzieren. Und bettelt um ein bisschen Stabilität.

Nun war die Nahostpolitik des Westens nie von hehren Werten geprägt, sondern früher vom Kolonialismus, dann vom Durst nach Öl. Aber im Moment hat man das Gefühl, dass noch eine Portion strategische Dummheit dazukommt. Die Amerikaner suchen immer wieder nach einem kleineren Übel, um sich zu verbünden.

Der Anführer der ISIS, mit dem Kampfnamen Abu Bakr al Baghdadi hingegen denkt in historischen Dimensionen. Sein Vorbild Abu Bakr war einer der ersten Anhänger Mohammeds und dessen Nachfolger. Der irakische Terrorchef wird beim Aufbau seines salafistischen Reichs den Westen nicht verschonen, glaubt der Islamwissenschaftler Guido Steinberg. In der Berliner Zeitung taz meinte er kürzlich: "Abu Bakr will Bin Laden beerben. Dafür wird er spektakuläre Anschläge im Westen verüben."

Das "Sponsored by Qatar" wird uns noch vergehen.

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