Welcome in Franks Moneten-Republik
Die Gutsherrenart im " Team Stronach" stellt selbst die verlotterten heimischen Sitten in den Schatten.
Eigentlich könnte er sich zufrieden zurücklehnen: Sein mittelständisches Unternehmen beschäftigt in zwei Filialbetrieben mehr als ein Dutzend Mitarbeiter, das Geschäft brummt verlässlich. Dennoch stieg ihm immer öfter das „G’impfte“ auf, wenn er morgens die Zeitung aufschlug.
Walter Wittmann war bis vor Kurzem ein Wähler wie viele andere: Enttäuscht von den Politikern, aber politisch hochinteressiert. Als er liest, dass ein noch erfolgreicherer Unternehmer in die Politik einsteigt, ist er Feuer und Flamme – und macht mit. Die Freude daran, im „Team Stronach“ mit dabei sein, währt nur kurz. Was der Basis-Funktionär aus dem Innenleben der Partei berichtet, übertrifft für ihn alles, was er bisher auf den innenpolitischen Seiten zu lesen bekam.
Beim Postenschacher mit Mandaten und Versorgungsjobs wird den Österreichern von allen Parteien seit Jahren viel zugemutet. Zuletzt erpokerte sich ein abgewählter Landeshauptmann erfolgreich ein Ausgedinge im Bundesrat, weil er drohte, seinen Parteifreunden den Geldregen aus der Steuerkasse und lukrative Jobs zu vermasseln.
Die Gutsherrenart im „Team Stronach “ stellt aber alles in den Schatten. Da wird freihändig mit Mandaten und Moneten jongliert wie in allmächtigen Magna-Zeiten. „Vickerl bekommt einen Bonus von 100.000 Euro“, formuliert Stronachs Vertraute wörtlich in einem internen Mail, oder „Wer bestimmt denn, ob er Bundesrat werden kann? Wenn das Frank bestimmen kann, dann gerne ja“.
Frank Stronach will, wenn man ihn lässt, das Land wie eine Firma führen. Auf der Habenseite kann er nun verbuchen: Er hat es bereits geschafft, die verlotterten politischen Sitten noch weiter herunterzuwirtschaften.
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