Das Schöne: Nicht alles ist käuflich

Geld verdirbt nicht den Charakter, es macht ihn nur deutlich. Vorsicht, wenn jemand alles kaufen will.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Ankündiger, Angeber und Lautsprecher haben wir schon genug.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Stronach, Geld und Charakter

Der Vorgang des Älterwerdens bringt ja überwiegend Nachteile mit sich, die hier nicht näher beleuchtet werden sollen. Reden wir – positiv denkend – über die Vorteile. Dazu gehört zweifellos die Erkenntnis, dass Geld zu haben zwar angenehm ist, man sich die wirklich wichtigen Dinge im Leben aber sicher nicht mit Geld kaufen kann. Das ist eine durchaus beruhigende Gewissheit in diesen Tagen.

Damit sind wir bei Herrn Stronach. Solange er sich nur beim Fußball engagiert hat, konnte man über seine Goldene Regel ja noch schmunzeln: „Wer das Gold hat, macht die Regeln.“ Aber in der Politik hört sich der Spaß auf. Kaum haben die Politiker schmerzvoll begreifen müssen, dass gekaufter Journalismus widerlich und langfristig auch nicht hilfreich ist, kommt Frank Stronach mit der Ansage: „Ich muss mir die Medien kaufen.“Gar nichts muss er, außer akzeptieren, dass er sich auch mit doppelt so viel Geld, wie er hat, das Bundeskanzleramt nicht kaufen kann. Vielleicht ist er ja deshalb in Kanada als Politiker gescheitert, weil er auch dort seine Grenzen nicht verstanden hat. Nicht einmal in den USA kann ein Kandidat mit besonders viel Geld sicher sein, gewählt zu werden. Gerade die Steigerung der Bekanntheit kann garantiert werden.

Frank Stronach soll endlich sagen, was er wirklich für Österreich tun will, außer ein paar Verleger reicher zu machen. Er ist für sichere Pensionen, eine starke Währung und eine billigere Verwaltung. Wunderbar. Nur – was heißt das konkret? Und wie wird er das im Parlament umsetzen? Ankündiger, Angeber und Lautsprecher haben wir schon genug. Wir brauchen Lösungen. Und die sind eben nicht käuflich, auch nicht mit den Milliarden des Herrn Stronach. Eigentlich eine gute Nachricht.

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