Alarmzeichen nicht erkannt

Ricardo Peyerl

Ricardo Peyerl

Gindia saß in einem Einzelhaftraum. Auf eigenen Wunsch, den man freilich auch verwehren kann.

von Ricardo Peyerl

über Suizide im Gefängnis

Die Gefängnischefin sagt, es sei keine Gefährdung erkennbar gewesen. NEIN? Gindia hatte kürzlich einen bedrohlichen medizinischen Befund erhalten, er hatte laut Verteidiger bei seiner Verhaftung einen „Suicide by Cop“ (erzwungener Tötung durch Polizisten) geplant und es stand zum zweiten Mal lebenslang im Raum. Deutlichere Alarmzeichen sind kaum vorstellbar.

Für solche Fälle gibt es das erprobte Listener-Programm: Man legt den Gefangenen mit einem als gefestigt geltenden (und kurz eingeschulten) Mithäftling zusammen. Gindia aber saß in einem Einzelhaftraum. Auf eigenen Wunsch, den man freilich auch verwehren kann. Oder muss. Auch Prostituierten-Mörder Unterweger, Briefbomber Fuchs und Ex-Botschafter Aliyev saßen allein, mit bekanntem Ergebnis.

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