Sich vom Terror nicht verändern lassen

Das Schüren von Ängsten hilft nur den Dschihadisten.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Ängste-Schüren hilft nur den Dschihadisten.

von Andreas Schwarz

über Terror-Furcht

Er ist bei uns angekommen. Er, das ist der Terror der Steinzeit-Islamisten, die Jagd auf „Ungläubige“ in aller Welt machen. Uns, das ist die zivilisierte Welt, die dieser archaischen Kriegsführung relativ rat- und schutzlos gegenübersteht.

Denn Australien mag weit weg sein. Aber das, was sich in Sydney abgespielt hat, hätte sich genauso in London, Rom oder Wien zutragen können. Ein selbst ernannter Dschihadist, in diesem Fall offenbar „nur“ ein wirrer Trittbrettfahrer, zieht los und schickt sich an zu erfüllen, wozu der „Islamische Staat“ aufgerufen hat: „Spickt die Straßen mit Sprengstoff. Greift ihre Stützpunkte an. Überfallt ihre Häuser. Schneidet ihnen die Köpfe ab. Lasst sie sich nicht in Sicherheit wiegen.“

Bisher richtete sich die Befolgung dieses Aufrufs, wie kürzlich im Parlament von Ottawa, gegen Sicherheitsleute und Soldaten des Westens. Jetzt hat es erstmals die zivile Gesellschaft getroffen. Australien war vorbereitet, hatte bereits Attentate auf seinem Boden vereitelt, es herrschte Alarmstufe drei (von vier) – aber Taten wie die im Lindt Café in Sydney lassen sich nicht verhindern. Nicht durch massivste Sicherheitsmaßnahmen, auch wenn eine noch stärkere Überwachung der Islamisten nottut. Nicht durch Aufklärung in Schulen und linkische Gegenpropaganda im Netz für potenzielle Dschihadisten im Westen, weil die kommt zu spät. Schon gar nicht durch Abschottung und das Schüren von Islamisierungsängsten in Europa, wie das in Deutschland die Pegida-Bewegung tut. So arbeitet man unbedacht allenfalls den Terroristen zu, deren Ziel die Verbreitung von Angst ist.

Australien ist eine offene, friedliche Gesellschaft. Nichts sollte das je ändern, und deshalb bitte ich alle Australier, zurück zu business as usual zu gehen“, sagte Australiens Premier am Montag noch während der Geiselnahme. Das ist tatsächlich die einzig richtige Antwort.

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