Europa ist in Gefahr – durch die Gefahr-Rufer

Europa und seine kulturelle Identität sind in Gefahr. Bei 35 Millionen Migranten, die dem Kontinent drohen, ist die Situation komplett außer Kontrolle. Zumal einige der Migranten Flüchtlinge sind, die Mehrheit aus wirtschaftlichen Gründen kommt. Die EU hat ihre Staaten ihrer Souveränität beraubt, die Parlamente sind Scheinparlamente, weil die wirklichen Entscheidungen von obskuren Institutionen in Brüssel getroffen werden.

Diese Suada ist überschrieben mit "Wiederherstellung der europäischen Grenzen und souveränen Staaten". Sie erschien im Wall Street Journal. Und sie stammt aus der gemeinsamen Feder von Marine Le Pen, Geert Wilders, Matteo Salvini und Heinz-Christian Strache. Den führenden Rechten in Europa.

Die sitzen übrigens in den von ihnen als "fake parliaments" inkriminierten Parlamenten (auch Hitler nannte den Reichstag seinerzeit "Quatschbude"). Und diese Parlamente haben das europäische System beschlossen. So viel zur Anerkennung demokratischer Regeln.

Aber das eint die Rechten mit den von ihnen an Europas Wand gemalten Islamisten: Auch die haben, von Algerien bis Ägypten, versucht, als Teil des Systems über Wahlen das System zu stürzen. Le Pen, Strache & Co. wollen Europa stürzen.

Die Ansammlung von Halbwahrheiten, Lügen und Angstmache, verbunden mit dem Totschlagargument "Lügenpresse" gegen alle, die dagegen auftreten, bringt der Rechten Zulauf. Von Wien bis Dresden, von der Schweiz bis in die Niederlande und nach Schweden.

Dennoch: Die anderen sind die Mehrheit. Wenn sie es bleiben, hat Europa auch mit Zuwanderung und all seinen Krisen eine Chance, als das zu bestehen, was es ist: das große Friedens- und Gemeinschaftsprojekt. Andernfalls ist es durch die, die "Gefahr" krakeelen, tatsächlich in Gefahr.