Römische Tragödie

Silvio Berlusconi macht das, was er am besten kann: Er sucht seinen eigenen Vorteil – egal, um welchen Preis.
Ulrike Botzenhart

Ulrike Botzenhart

Wann, wenn nicht jetzt, fällt für ihn der letzte Vorhang?

von Ulrike Botzenhart

über Silvio Berlusconi

Silvio Berlusconi sieht sich als strahlender Held, ein Siegertyp. Der Zweck heiligt die Mittel, sein Credo von Anfang an. Skrupellos, korrupt, kriminell. So gelang ihm der Aufstieg, so hielt er sich trotz aller Linken, die er drehte, unsagbar lang an der Macht. Berlusconi pfiff auf alle Regeln und Gesetze, fand immer wieder ein Schlupfloch – dank seines Geldes, seiner Medienmacht, seiner Anwälte, seiner treuen Wähler, die ihm alles nachsahen.

Die Opferrolle passt nicht zu ihm. Nach 59 angeblich durchwachten Nächten nach seiner rechtskräftigen Verurteilung wegen Steuerbetrugs ging er wieder zum Kampf über: Der Bruch der Koalition als Befreiungsschlag, mit dem er hofft, in all den Turbulenzen von Regierungskrise bis Neuwahlen wieder einmal davonzukommen. Seinen Senatssitz zu behalten und der Justiz die lange Nase zu zeigen. Solange er im Parlament sitzt, so lange tritt der Haftbefehl nicht in Kraft. Dafür nimmt er ein ganzes Land in Geiselhaft – und das in der schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Das ist ihm völlig egal. Doch diesmal ist Berlusconi der Sieg nicht gewiss. Wann, wenn nicht jetzt, fällt für ihn der letzte Vorhang?

Silvio Berlusconi sieht sich als strahlender Held, ein Siegertyp. Der Zweck heiligt die Mittel, sein Credo von Anfang an. Skrupellos, korrupt, kriminell. So gelang ihm der Aufstieg, so hielt er sich trotz aller Linken, die er drehte, unsagbar lang an der Macht. Berlusconi pfiff auf alle Regeln und Gesetze, fand immer wieder ein Schlupfloch – dank seines Geldes, seiner Medienmacht, seiner Anwälte, seiner treuen Wähler, die ihm alles nachsahen.

Die Opferrolle passt nicht zu ihm. Nach 59 angeblich durchwachten Nächten nach seiner rechtskräftigen Verurteilung wegen Steuerbetrugs ging er wieder zum Kampf über: Der Bruch der Koalition als Befreiungsschlag, mit dem er hofft, in all den Turbulenzen von Regierungskrise bis Neuwahlen wieder einmal davonzukommen. Seinen Senatssitz zu behalten und der Justiz die lange Nase zu zeigen. Solange er im Parlament sitzt, so lange tritt der Haftbefehl nicht in Kraft. Dafür nimmt er ein ganzes Land in Geiselhaft – und das in der schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Das ist ihm völlig egal. Doch diesmal ist Berlusconi der Sieg nicht gewiss. Wann, wenn nicht jetzt, fällt für ihn der letzte Vorhang?

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