Nach dem Chaos

Merkel am Ende? Vielleicht jubeln die Gegner zu früh.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Oder soll sie öffentlich betteln, dass FDP oder SPD mit ihr koalieren?

von Andreas Schwarz

über die deutsche Regierungssuche

Es gab Zeiten, da hat sie selbst für kritische Geister – Raute hin, Zögerlichkeit her – am Ende alles richtig gemacht. Seit Angela Merkel bei der Wahl mehr verlor als erwartet, gilt sie als Politikerin, die den Absprung verpasst hat. Jetzt hat sie auch noch Jamaika versemmelt. Und spekuliert mit Neuwahlen, die nur einen Sieger ...

Einspruch! Erstens sind Neuwahlen lange nicht ausgemacht – gut möglich, dass nach den Interventionen des Präsidenten wieder Koalitionsgespräche auf Feld null beginnen. Der Kanzlerin kann in dieser Situation gar nicht anders, als Neuwahlen besser zu finden als eine Minderheitsregierung. Oder soll sie öffentlich betteln, dass FDP oder SPD mit ihr koalieren? Sollte aber tatsächlich wieder gewählt werden: Die Umfragen dieser Tage bewegen sich in einem Schwankungsbereich, der nichts aussagt. Auch nicht die selffulfilling prophecy, dass nur die AfD profitieren würde. Die FDP auf Profilierungsgtrip, die SPD unbeirrt auf Selbstzerstörungsfahrt– gut möglich, dass Merkel aus dem Chaos als Stabilitäts-Hoffnung und Siegerin hervorgeht.

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