Keine Angst?
Diese Unausrechenbarkeit ist die eigentliche Waffe
Ganz Europa blickt dieser Tage gebannt nach Frankreich, aus sportlichen Gründen und mit der steten Angst, dass sich so etwas wie in Paris im November wiederholen könnte: Islamistischer Terror im Herzen der westlichen Welt. Und dann sterben im Herzen der USA 50 Menschen in einem Nachtclub, vom 29-jährigen Omar M. niedergeschossen.
In den ersten Stunden nach dem Massaker in Orlando war es noch zu früh, einen islamistischen Hintergrund wirklich festzumachen. Auch wenn Jubelmeldungen des "Islamischen Staates" über Twitter und die schon längere Beobachtung des Täters mit afghanischen Wurzeln durch das FBI es nahelegten. Aber egal ob Schwulenfeind, Sympathisant für den Islamismus oder von irgendwo orchestriert: Terror schlägt gerne dort zu, wo es niemand erwartet. Eine vom Terrorismus bedrohte Gesellschaft kann sich, mit enormem Aufwand, nur bedingt schützen. Und diese Unausrechenbarkeit ist die eigentliche Waffe und der eigentliche Zweck des Terrors: Verbreitung von Angst. Gegen die hilft nur, keine zu haben. Sonst hat der Terror schnell gesiegt. So zynisch das nach 50 Toten klingen mag.
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