Ein Anzeichen von Götterdämmerung

Berlusconi musste umschwenken, weil die Spaltung seiner Partei drohte.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Berlusconi musste umschwenken, weil die Spaltung seiner Partei drohte

von Andreas Schwarz

über Berlusconi

Theatralik ist dem wegen Steuerhinterziehung verurteilten italienischen Ex-Premier Silvio Berlusconi bekanntlich nicht fremd. Als sich abzeichnete, dass ein guter Teil seiner Partei bei seiner neuerlichen politischen Volte, dem Platzenlassen der Regierung Letta, nicht mitgehen würde, weidete er sich als „Opfer eines Vatermordes“. Und weil Theatralik von Theater kommt, fügte er gleich einen neuen Akt in der ewigen „Commedia di Berlusconi“ hinzu, die längst zur Tragödie für Italien geworden ist: Bevor ein Gutteil seiner Getreuen aus Frust über Berlusconi eine neue Partei gründet, stimmte er mit ihnen doch lieber für die Regierung.

Dieser Schwenk des Cavaliere ist gut für das Land, das alles andere als Neuwahlen braucht. Und vielleicht ist die angedrohte Spaltung der PdL ja das erste Anzeichen einer ganz unitalienischen Götterdämmerung für Berlusconi. Dann hätte die Tragödie für Italien spät, aber doch ein gutes Ende.

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