Die Chance, den Iran an Bord zu holen
Die Welt braucht einen berechenbaren Partner namens Iran.
Das ist ein guter Deal. Er verbaut dem Iran jeden Weg zur Atombombe." Wenn stimmt, was Barack Obama aus der Atomvereinbarung mit dem Iran herausliest, dann ist der Deal tatsächlich die beste Nachricht, die die Weltpolitik seit Langem geliefert hat.
Aber der Deal muss in den kommenden Wochen erst im Detail festgezurrt werden. Und die Fallstricke auf dem Weg dorthin sind nicht zu unterschätzen.
Gelegt werden sie von den US-Republikanern, die dem demokratischen Präsidenten eineinhalb Jahre vor den Wahlen keinen Erfolg gönnen und dem Iran nicht trauen. Angefeuert werden sie von Israels Premier Netanyahu, für den Irans Atomprogramm des Teufels ist und der die Mullahs, die Israel beständig mit Vernichtung drohen, auf alle Zeiten in der Sanktionenhölle wissen will. Und da sind die Radikalen im Iran, denen der Jubel der Straße über das bevorstehende Ende der Sanktionen egal ist – sie wollen die Bombe, um als Führungsmacht unantastbar zu sein. Der Machtkampf zwischen ihnen und der gemäßigten neuen Generation ist noch nicht entschieden.
Genau deshalb ist das Abkommen ohne Alternative. Die Welt braucht, gerade in Zeiten der schlechten Nachrichten aus der Region, einen berechenbaren Partner namens Iran. An eine nukleare Aufrüstung Teherans und im Gegenzug Saudi-Arabiens mithilfe Pakistans mag man angesichts der gerade entgleisenden Strukturen in der Region gar nicht denken.
Die Sanktionen haben den darniederliegenden Iran so weit gebracht, auf den Atomdeal einzusteigen. Jetzt ist es angebracht, Barack Obama hat das erkannt, den Iran mit einem Ende der Sanktionen, mit nicht allzu viel Knebelung und mit einem Vertrauensvorschuss fix an Bord zu holen. Das wäre dann die noch bessere Nachricht.
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