Berlusconi hat gut lachen – und Italien?

Ulrike Botzenhart

Ulrike Botzenhart

Pariert Letta nicht, steigt Berlusconis Truppe wieder aus und bricht Neuwahlen vom Zaun.

von Ulrike Botzenhart

über die neue Regierung in Italien

Bester Laune präsentierte sich der Ex-Premier. Er muss sich nicht als Minister verantworten und regiert doch. Gewissenhaft, zuverlässig, wortkarg: So wird der neue Premier Enrico Letta beschrieben. Was für ein Kontrast zu Silvio Berlusconi! Der 30 Jahre ältere, mit allen Wassern gewaschene Multimilliardär, der seine Interessen stets im Auge behält, wird eine Art „Schattenpremier“ außerhalb der Regierung.

Sein fulminantes Comeback verdankt er auch seinem erbitterten Gegner Beppe Grillo. Durch dessen Verweigerung, in eine Koalition zu gehen, blieb Präsident Napolitano gar nichts anderes übrig als eine Große Koalition mit Berlusconis Mannen zu forcieren. Mit Enrico Letta hat der alte Politfuchs den richtigen Mann für diese Aufgabe gefunden. Aber zu welchem Preis? Es glaubt wohl niemand, dass sich Berlusconi diese Koalition, in der seine Vertrauten Schlüsselpositionen einnehmen, nicht bezahlen lassen wird. Pariert Letta nicht, steigt Berlusconis Truppe wieder aus und bricht Neuwahlen vom Zaun. Armes Italien.

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