Alarmsignal für die Gesellschaft

Die Wahnsinnstat eines verzweifelten Attentäters löst in Italien heftige Diskussionen aus.
Ulrike Botzenhart

Ulrike Botzenhart

Fabio Prieti hatte offenbar einen lauten Abgang geplant.

von Ulrike Botzenhart

über Italiens Krise

In Italien geht nach den Schüssen eines Arbeitslosen, der offenbar keinen Funken Hoffnung mehr hatte, die Angst vor Nachahmungstätern um. Hunderte Italiener, darunter viele Miniunternehmer, haben sich wegen der massiven Wirtschaftskrise bereits das Leben genommen. Auch in Griechenland gingen Tausende ins Meer, um lautlos zu verschwinden. In Spanien springen regelmäßig Arbeitslose von Hochhäusern – Randnotizen in den Zeitungen, wenn überhaupt. Fabio Prieti hatte offenbar einen lauten Abgang geplant und den Tod unschuldiger Menschen dafür in Kauf genommen: Das ist mit nichts zu rechtfertigen, zu verzeihen.

Die ersten politischen Schuldzuweisungen ließen nicht lang auf sich warten. Bezeichnend, dass ein Berlusconi-Mann Beppe Grillo die Schuld in die Schuhe schieben wollte. Dabei ist dessen Protestbewegung ein Ventil für den Frust jener, die an Berlusconis Unfähigkeit leiden.

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