Kinder wie Maßküchen
Wollen wir Kinder bestellen wie Maßküchen?
Wie viel kann die Medizin erreichen – und wie viel darf sie? Beim unerfüllten Kinderwunsch ist das eine heikle Gratwanderung. Geht es nach den Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin, ist jetzt schon so gut wie alles möglich: Eltern könnten sich theoretisch nicht nur das Geschlecht ihres Kindes oder die Augen- und Haarfarbe aussuchen, auch genetische Defekte könnten im Labor quasi ausgeschaltet werden.
Aus Sicht der Wissenschaft ist es verständlich, ständig danach zu streben, das Wunder Mensch und seine Entstehung noch besser zu verstehen. Forscher wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, Krankheiten auszuschalten und den Körper zu optimieren.
Verständlich ist auch der Wunsch der Eltern, nach mehreren Fehlgeburten und Hormontherapien ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Oder nach zwei Buben doch noch ein Mädchen zu bekommen. Oder dem Nachwuchs vorab das Risiko für Krebs, Alzheimer und sonstige erbliche Krankheiten zu ersparen. Alles eine Frage des Geldes und der jeweiligen Landesgesetze.
Doch die Frage ist auch: Wollen wir Kinder bestellen wie Maßküchen? Wo setzen wir die Grenze? Und wo bleiben die Rechte der Kinder?
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