Zündstoff: McOlympia

McDonald’s hat den Vertrag mit dem IOC bis 2020 verlängert.
Jürgen Preusser

Jürgen Preusser

McDonald’s hat den Vertrag mit dem IOC bis 2020 verlängert. Während die oft betagten Funktionäre rätseln, ob die Jugend-Olympia-Premiere in Innsbruck zukunftsweisend war, ist ihre eigene füllige Zukunft – bei manchem wohl bis zum Lebensende – gesichert. Die 160 Millionen Euro, die der Fast-Food-Titan dem Projekt Olympia serviert, sind prinzipiell gut für den Sport. Und doch ist diese Symbiose symptomatisch für die Scheinheiligkeit in der Welt des Sports. Es regt sich ja auch keiner auf, wenn Pharmazie-Giganten Sportler sponsern, die per olympischem Eid dem Doping entsagen.Bei McDonald’s geht es nicht um Doping, sondern eigentlich ums Gegenteil: Amerika hat längst begonnen, den Kalorienbombern der Nation den Kampf anzusagen. Zu schlimm sind die Fettleibigkeitsstatistiken. Selbst die Fast-Food-Konzerne (besonders McDonald’s) versuchen Megatonnen an Salaten unters fettgeile Volk zu bringen, doch die Menschen werden immer dicker. Österreich hat hinsichtlich besteckloser Stopfkultur einen Rückstand von gut vierzig Jahren auf die USA, bemüht sich jedoch redlich – durch politische Ignoranz des Themas Sport – möglichst schnell aufzuholen. Es ist anzunehmen, dass durch die Olympischen Jugendspiele wieder mehr Kinder zu einem Sportgerät als zu den in Öl gebadeten Pommes Frites greifen. Manchmal heiligt der Zweck eben die Mittel. Auch aus diesem Grund werden die Olympischen Jugendspiele trotz der noch löchrigen medialen Wahrnehmung mit der Zeit erwachsen werden.

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