Worklife: Wo ist der Boss?
Wie bei vielen Technologiefirmen in den USA gibt es bei Valve Corporation Premium-Espresso für die Mitarbeiter, kostenlose Massagen und ein Putzerei-Service für alle.
Eines gibt es bei Valve nicht: Bosse.
Die Firma ist seit ihrer Gründung 1996 cheffreie Zone, es gibt kein Management, keine Vorgesetzten, keine zugeteilten Projekte. Stattdessen ermutigen sich die 300 Angestellten des Spieleentwicklerunternehmens gegenseitig, an Projekten zu arbeiten, von denen sie glauben, sie wären es wert. Es gibt keine Arbeitszeiten, die Bezahlung erfolgt auf Empfehlung der Kollegen, es gibt keine Beförderung (weil auch keine Hierarchie). Das Erstaunliche daran: Das System funktioniert seit Jahren hervorragend.
Schon richtig, traditionelle Unternehmen und klassische Produktionsbetriebe sind anders aufgestellt und mit einem jungen Software-Entwickler nicht vergleichbar.
Trotzdem zeigt das Beispiel: Mehr Eigenverantwortung für Mitarbeiter setzt offenbar neue Potenziale frei. Und: Mitarbeiter mit Spielraum handeln durchaus im Sinn des Unternehmens. Und die alten Allmachtsansprüche der großen Bosse? Sie haben als Zukunftsmodell ausgedient.
sandra.baierl@kurier.at
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