Worklife: Wirkt garantiert

Sag's einfach
Beim Business-Dresscode gibt's wenig Spielraum für die persönliche Note. Auch bei 36 Grad ist das nicht anders.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Daaden Sie eventuell mit mir vö... – die Aufschrift am T-Shirt des BMW-Mitarbeiters brachte  die PR-Mitarbeiterin des Konzerns in Wallung. Sie schrieb einen Brief an ihren Vorstand: Zu leger, zu sportlich und teilweise sogar anzüglich seien die Ingenieure gekleidet. Das schade dem Image der Automarke, denn mehr als 5000 Gäste würden jedes Jahr durch das Forschungszentrum geführt werden.

Eine Zwickmühle für Unternehmen: Auf der einen Seite will man lässiger Arbeitgeber sein, jung, modern, sportlich wirken. Auf der anderen Seite sollen Klasse und Tradition gewahrt werden, das Markenimage der Verlässlichkeit und Stilsicherheit gestärkt. Ein Ballermann-Leiberl am Ingenieur hilft da wenig, auch wenn’s „nur“ der Mann im Werk trägt.

Der hat aber offenbar den Sprung von der Universität ins Unternehmen nicht geschafft: Kleidung wirkt und ist mehr als Fassade. Sie demonstriert, so oberflächlich das klingt, Kompetenz und Seriosität (oder eben das Gegenteil). Menschen glauben an den schönen Schein und daran, dass der ordentlich gekleidete Mitarbeiter weiß, was er tut. Zudem repräsentiert der Angestellte die Firma, auch mit seiner Kleidung.

BMW nahm die interne Beschwerde sportlich. Und mahnte zur Besserung. 

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