WorkLife: Freude und Sumpf
Tiefgreifende Veränderungen finden nur selten statt. Da muss schon viel passieren, inklusive hohem Druck und Schmerz und einer nicht mehr tragbaren Situation. Dann macht ein Manager mit Spitzenjob, der kein Konzernsklave sein will, einen Greißlerladen auf. Oder ein milliardenschwerer indischer Unternehmerspross, dessen Motorradfirma nicht mehr gut läuft, heilt sein Imperium mit unkonventionellen Ideen aus der Homöopathie (beide Stories am vergangenen Samstag in den KURIER-Karrieren).
Erstaunlich ist, wie viel Menschen erdulden, bevor sie umdenken und verändern. Die meisten bleiben lieber in ihrem Sumpf, leben nach alten (und meist längst überholten) Mustern, arbeiten angeödet vor sich hin. Weil Entwicklung ach so anstrengend ist und Mut erfordert. Weil sie immer auch viel Risiko birgt und die unaufgeregte Routine die vermeintlich bessere Wahl ist.
Wer unzufrieden im Jetzt verharrt, vergibt sich jedoch viel: Die Möglichkeit, Ballast abzuwerfen und das Neue (vielleicht noch Unvorstellbare) kennenzulernen. Die Chance auf unvorbelastete Freude. Vor allem aber Gestaltungsfreiheit: Wer nichts tut, muss mitschwimmen und hinnehmen. Für den treffen andere die Entscheidung, wo und wie es weitergeht.
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