WorkLife: Flexibilität - die andere Seite

Sag's einfach
Die Lebensmodell der Jobnomaden - auf dem Weg quer durch Europa bleibt oft viel auf der Strecke.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Flexibilität ist ein Zauberwort am Arbeitsmarkt. Die Ausbildung müsse sich flexibel nach den Marktbedürfnissen richten, die Jobwahl flexibel nach dem Angebot und was den Arbeitsort angeht: Da müsse man flexibel sein, ganz Europa ist der Markt, mit ungezählten Chancen im nördlichen Helsinki und im südlichen Athen (okay, da vielleicht gerade nicht).

Nur die  Österreicher, gemütlich wie sie sind, hätten wenig von dieser Eigenschaft, die in Zukunft noch viel stärker von den Firmen und vom Arbeitsmarkt verlangt werde. Arbeiten in einem anderen Land? Nicht der Österreicher liebste Lösung.

Verstehen kann man diese Scheu, wenn man sich die Lebensmodelle der Jobnomaden ansieht: Sie kennen die Flughäfen Europas, leben alle paar Jahre in einer anderen Stadt, reisen durchs geeinte Europa. Auf der anderen Seite leidet das Privatleben, häufige Umzüge erschweren den Aufbau eines Familien- und Freundeskreises. Wer sich nicht verwurzelt, zieht leicht weiter, am Ende des Weges vermissen sie dann eventuell Entscheidendes.

Als Kompromiss könnte man örtliche Flexibilität temporär in den Lebenslauf einplanen. Mit dem Ziel, die Heimkehr nicht zu versäumen. Weil das Leben mehr ist, als flexibel im Workflow zu schwimmen.  

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