Wir mailen und reden und mailen und reden
Zwei von fünf Bürotagen werden verkommuniziert. Na und?
Einen ganzen Arbeitstag pro Woche verbringen Bürotätige damit, eMails zu bearbeiten. Ui. Ein weiterer geht allein für Besprechungen drauf. Uiui. Zwei von fünf Arbeitstagen also, die ausschließlich für die Korrespondenz – elektronisch oder im direkten Gespräch – aufgewendet werden, alarmiert eine neue Studie. Und die Autoren fragen: Wann wird tatsächlich gearbeitet?
Regiert die Elektropost?
Studien sind Studien und wir trauen keiner, die wir nicht selbst gefälscht haben. Das studierte Ausmaß von Mails und Meetings ist also infrage zu stellen. Trotzdem drei Gedanken:
Erstens: Die Korrespondenz ist Teil des Jobs, ist wichtige Arbeit und somit aus dem Büroalltag auch nicht zu verbannen. Wie und in welchem Ausmaß das Beantworten von eMails erfolgt, ist jobabhängig, aber: Information ist Trumpf in einer Informationsgessellschaft und das Jonglieren der elektronischen Post offensichtlich ein tragender Bestandteil unseres Tuns. Jedenfalls: eMails sind Arbeit und Arbeit bleibt nicht liegen, wenn man sich um eMails kümmert.
Und/oder zweitens: Wir haben offenbar jeglichen normalen Zugang zur Notwendigkeit und Bearbeitung der Elektropost verloren. eMails müssen in der Sekunde bearbeitet und beantwortet werden? Stimmt nicht, auch wenn das durch die knechtenden Errungenschaften der Technik suggeriert wird. Wir übertreiben es mit der Korrespondenz und sind tendenziell ineffizient? Gut möglich. Sich selbst wieder zu einem gesunden Umgang mit Mails zu bringen, ist ein guter Einstieg zu mehr Lebens- und Arbeitsqualität. Abschalten ist erlaubt, abschalten muss ein!
Drittens: Wir meeten zu viel? Glaub ich nicht. Man kann nicht zu viel miteinander sprechen, es sei denn, das Gerede ist inhaltslos. Im Dialog und der Diskussion entsteht Neues, nur so funktioniert Innovation. Deshalb: Let’s talk. Tagelang, wenn’s gut ist.
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