Übel 2
Nein, die Kolumne heißt nicht so, weil sie donnerstags im massiven Migränedelirium geschrieben wurde (passen tät’s). Sie bezieht sich auf jene der Vorwoche, in der die üble Einstellung der Personalverantwortlichen und CEOs zu 40-plus-Bewerbern thematisiert wurde.
Selten zuvor hat ein Thema so viel Rückmeldung von den Lesern erhalten: Mails und Briefe mit Geschichten 40- und 50-Jähriger, die Hunderte Bewerbungen verschicken, von den Firmen kaum Rückmeldungen bekommen oder eine Absage nach der anderen. Menschen aller Qualifikationsstufen, die nachweisbar und mit viel Einsatz dahinter sind, Arbeit suchen, arbeiten wollen, aber keine Möglichkeit bekommen. Menschen, die alle zeitgemäßen Karriereratschläge befolgen, sich weiterbilden, weiterentwickeln, nach neuen Aufgaben suchen – und dann als überqualifiziert (wie kann’s so was überhaupt geben?) und unbrauchbar abgewiesen werden.
Zufriedenstellende Antworten auf unbegreifliche Absagen gibt es nicht. Der Arbeitsmarkt und seine Gesetze sind oft unergründlich. Hilfe gibt es schon, und mit ihr die Hoffnung. Sie kommt oft aus völlig unerwarteter Richtung. Dafür muss man dranbleiben, allen Absagen zum Trotz.
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