Sag's einfach

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Frauen sagen die Dinge anders als Männer. Die antrainierte Bescheidenheit nimmt ihnen Chancen.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Sagen, was sie wollen – Frauen haben ein Problem damit. Und selbst  wenn sie es doch tun, verweichlichen sie ihre Wünsche und Forderung oft so sehr, dass die (Männer-)Welt nicht versteht, worum es geht.

Die antrainierte Bescheidenheit bringt gehörige Nachteile in Familie, Job und Gesellschaft. Liebsein heißt oftmals Übrigbleiben  – die Mechanismen sind unbarmherzig, aber sehr einfach: Wer den Chefsessel nicht selbstbewusst für sich beansprucht, wird ihn niemals kriegen. Wer bei der Gehaltsverhandlung nicht mehr Geld verlangt, wird es nicht bekommen. Wer den Gatten nicht zu Kinderdiensten einspannt, wird sie immer alleine und selbst tun müssen. Die zaghafte Anfrage bekommt eher ein Nein als Antwort als das nachdrückliche Verlangen.

Stimmt schon, die Welt da draußen ist Forderungen von Frauen noch nicht so recht gewohnt. Die, die es wagen und sich des Männersprechs annehmen – „Ich brauche“, „Ich werde“, „Ich erwarte“ – sind die Unbequemen. Schwierig und hart, manchmal auch unbeliebt. Gut, dass der Imageschaden mit einem schönen Nebeneffekten belohnt wird: Das sind jene Frauen, die Positionen erlangen und aktiv ihr Leben gestalten. Sie kriegen, was sie wollen – schön gleichberechtigt.

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