Mitreden, mitgestalten
Es ist paradox: Beim Europäischen Forum Alpbach wird heuer zweieinhalb Wochen lang über Erwartungen – Die Zukunft der Jugend diskutiert, aber auf den Podien, bei Pressekonferenzen und in Arbeitskreisen ist der Altersdurchschnitt weit über 50 (und männlich).
Fairerweise muss man sagen, dass dieses Jahr auffallend viele Studierende den Weg nach Alpbach gefunden haben, sie sitzen in den Publikumsreihen, dürfen zuhören, manchmal auch mitreden. Eine demografische Schieflage, an die sich die österreichische Bevölkerung zwar ohnehin wird gewöhnen müssen (wir werden älter, jeden Tag!), für einen Thinktank, der sich mit der Zukunft der Jugend beschäftigt, ist diese Form der Umsetzung aber total daneben. Ein Zukunftsforscher sagte in diesem Zusammenhang: „Die von gestern überlegen sich, wie die Welt von morgen aussehen soll. Da stimmt was nicht.“ Stimmt.
Schön, dass der WKO-Präsident seinen Podiumsplatz in Alpbach für eine junge Frau frei gemacht hat. Noch schöner wäre es, unter 30-Jährige in die Debatten um ihre Zukunft einzubeziehen. Was nicht heißt, dass das nicht auch eine Bringschuld ist. Es ist Zeit für die Forderungen und Mitwirkung der Jungen. Und für mehr Empörung.
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