It doesn’t matter if you win or lose ...
Das Scheitern zu glorifizieren oder es schönzureden, ist übertrieben: Die Macht-nix-Kultur zieht gerade ihre Kreise.
... until you lose.
Wir scheitern unser gesamtes Leben lang. Immer wieder. Im Kleinen, gut kaschiert und für niemanden sichtbar. Oder im Großen, mit massiven Auswirkungen auf uns selbst und andere. Das Scheitern zu glorifizieren, wie es die Amerikaner tun und gerne mit Sprüchen untermauern ("Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better") oder es schönzureden, ist jedoch übertrieben. Die Macht-nix-Kultur zieht gerade ihre Kreise und lässt sich oft schon in der Erziehung erkennen: Handy zerstört: "Macht nix, es gibt ein neues." Schlechte Note in Mathematik: "Macht nix, du darfst trotzdem Video spielen."
In Wahrheit macht es aber schon etwas, weil jedes Tun Konsequenzen hat. Und weil es die Komponente "Verantwortung" gibt.
Fehler sind ...: schlecht
Scheitern ist manchmal unvermeidbar – weil man Pech hatte oder einfach nicht gut genug war. Wenn’s passiert, bleibt oft nur der tröstliche Ansatz, dass man aus Fehlern klüger und reifer und erfahrener wird, dass man daraus lernt.
Weil aber große Fehler großen Schaden anrichten, ist ein vernünftiger Umgang wichtig. Dazu gehört in erster Linie die Aufarbeitung und Reflexion. Auch eine geordnete Rückzugsphase und die eingehende Analyse, warum es zum Scheitern gekommen ist. Gefolgt von der Ableitung von Erkenntnissen für die Zukunft. Erst nach dieser Auseinandersetzung kann der Wiederaufbau beginnen.
Ein interessantes Phänomen ist die Reaktion von Außenstehenden und Nicht-Betroffenen auf Fehler. Da kommt es oft zur geballten Entladung von Neid, Missgunst, Schadenfreude und Besserwisserei. Indem man andere verurteilt, erhöht man sich selbst. Bis zum eigenen großen Fehler. Der kommt bestimmt. Und mit ihm die Demut und Erkenntnis, dass niemand unfehlbar ist.
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