Das neue Dranbleiben

Sag's einfach
Wann sag' ich was? Und wem? Hut ab vor Whistleblowern.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Wer über Missstände spricht, muss damit rechnen, mit seinen Vorwürfen nicht anonym bleiben zu können. Und auch, dass ihn das früher oder später seinen Job kostet. Denn rechtlichen Schutz haben Informanten in Österreich nicht.

Umso bemerkenswerter,  dass Mitarbeiter reden. Dass sie immer öfter Unmenschliches, Korruptes, Illegales anzeigen, Beweise liefern, versuchen, dunkle Machenschaften zu outen. Das hilft den Leidtragenden, der Branche und  zeigt den Tätern, dass in der Wirtschaft nicht mehr alles geht, man sich mit Geld und Bestechung nicht mehr alles richten kann.

Irgendwie scheint die Zeit für das Aufdecken von Missständen gerade gut zu sein. Vielleicht ist das sogar das beste Resultat der Krise der vergangenen Jahre:  Finanztricks, unsaubere Geldtransfers, Beratungshonorare,  Vetternwirtschaft,  inhumane Erziehungsmethoden – alles nicht mehr so richtig salonfähig. Weil es immer mehr Menschen gibt – eine neue Generation? –, die sich trauen, dagegen aufzutreten. Die  Skandale nicht  versickern lassen, sondern neuerdings hartnäckig dranbleiben. Das Web hilft, die sozialen Netzwerke auch, und die Wut  auf Politik, System und Establishment. Wie gesagt: Eine gute Zeit.

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