Antworten – es gehört sich so

Sandra Baierl

Sandra Baierl

Warten, warten, warten ist das schlimmste

von Mag. Sandra Baierl

über die Nervenstrapazen bei der Jobsuche

Die Ungewissheit sei das Schlimmste, erzählen Jobsuchende. Das Nichtwissen, ob eine neue Arbeit kommt, wann man wieder Teil der arbeitenden Gesellschaft ist und damit auch die Anerkennung wieder hat, die ohne Beschäftigung so oft ausbleibt. Die Ungewissheit sei bei vielen noch schlimmer als die Sorge um die Existenz (Letztere ist zum Glück durch ein dichtes Sozialnetz meist abgeschwächt).

Die Recherche zeigt: Die Jobsuche dauert meist länger, als man annehmen würde. Je höher die angestrebte Position, desto länger die Suche. Je höher die Gehaltsklasse, desto vorsichtiger und vielschichtiger der Auswahlprozess. Das alles dauert. Dauert oft ewig – zum Leidwesen der Suchenden, deren wichtigster täglicher Inhalt es ist, auf die Rückmeldungen der Bewerbungen zu warten.

Rückmeldung? Selten

Und weil das noch nicht genug Nervenstrapaze ist, kommt auch noch der wenig erfreuliche Umgang mit Bewerbern hinzu. Da haben sich in den vergangenen Jahren unschöne Usancen eingeschlichen, die aus Sicht der Firmen zwar vielleicht erklärbar, aus Sicht der Jobsuchenden jedoch höchst unprofessionell sind.

Rückmeldung, ob eine Bewerbung eingegangen ist: selten. Rückmeldung, ob eine Bewerbung in die engere Wahl kommt: selten. Auskunft bei Nachfrage: selten. Was dazu führt, dass Bewerber trotz der Vielzahl an eMails und Briefen warten, warten, warten.

Hat es ein Bewerber doch in ein Auswahlverfahren geschafft, kann es wiederum Monate dauern, bis die Stufen durchschritten, die Meinungen gebildet, die Entscheidungen getroffen sind. Statistiken zeigen: Das dauert tendenziell alles immer länger.

Ein ordentliches Bewerbermanagement ist Zeugnis einer ordentlichen Firma. Wer das nicht hat, wird sich auch künftig nicht mehr darum kümmern müssen. Die Bewerber werden dann nämlich ausbleiben.

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