Shootingstar geht aus Raiffeisen-Vorstand ab

Die jahrelang als Top-Managerin gehypte Michaela Steinacker ist ab Juni nicht mehr in der Führungsetage.
Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Ihr Abgang steht in Zusammenhang mit Umstrukturierungen bei Raiffeisen.

von Andrea Hodoschek

über Michaela Steinacker

Sie wurde immer wieder für Spitzenjobs ins Gespräch gebracht, ohne dass sie sich beworben hätte. Etwa als Vorstand für den Flughafen Wien und zuletzt als neue Chefin der Staatsholding ÖIAG. Umso überraschender ist nun der Abschied der Immobilien-Expertin Michaela Steinacker aus der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien.

Shootingstar geht aus Raiffeisen-Vorstand ab
20.09.2012

Ihr Abgang steht in Zusammenhang mit Umstrukturierungen in der Holding und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Wegen der neuen Eigenkapitalvorschriften (Basel III) wird die Holding ihren Immobilienbestand reduzieren. Die Holding hat eine Bank-Konzession und unterliegt damit auch den strengeren Regeln. „Es wird überlegt, die Immobilien-Aktivitäten in Ostösterreich neu zu ordnen und zu konzentrieren“, erklärt Holding-ObmannErwin Hameseder. Mit der Funktion einer „Hausverwalterin“ dürfte Steinacker, 50, aber kaum ausgelastet sein, weshalb sie sich „neuen Aufgaben“ im Immobilienreich des Sektors widmen soll.

Die VP-nahe Managerin hat eine abwechslungsreiche Karriere hinter sich. Vor dem Sprung zu Raiffeisen hatte sie der ehemalige ÖBB-Chef Martin Huber zur Bahn geholt, man kannte einander aus der Immobilienszene. Wenig Freude hatte Steinacker freilich, als der Rechnungshof nicht nur die Immo-Gebarung der ÖBB zerpflückte, sondern auch ihre Gage samt großzügigen Boni für zu hoch befand.

Die Rolle der Power-Frau in der künftig nur noch dreiköpfigen Holding-Spitze hat jetzt Veronika Haslinger, seit 2011 für Beteiligungen zuständig. Im Hinblick auf Basel III kommen künftig bei Holding und Bank Rechnungswesen und Risikomanagement mit Michael Rab in eine Hand. Bank-Vorstand Gerhard Rehor geht mit Ende Juni. Holding-Geschäftsleiter Kurt Miesenböck wechselt als Finanzvorstand zur Leipnik-Lundenburger.

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