Rücktrittsaufforderung an Dörfler

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Der KURIER-Bericht über die Zahlung von 240.000 Euro eines Kärntner Anwalts als "Schutzgeld" 2008 direkt auf ein Parteikonto der Kärntner Freiheitlichen (damals BZÖ, heute FPK) sorgt für heftige Empörung.
Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Der Anwalt, der für Magna den Kauf des Wörthersee-Schlosses Reifnitz abwickelte, war vom verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider unter Druck gesetzt worden. Parteikassier war damals der heutige Landeshauptmann Gerhard Dörfler .

Der Kärntner SP-Geschäftsführer Daniel Fellner fordert Dörfler zum Rücktritt auf: "Entweder lügt Dörfler oder er hat seine Aufgabe als Parteikassier nicht ordnungsgemäß erledigt. Beides ist grob fahrlässig und muss den Rücktritt zur Konsequenz haben."

Der Anwalt hatte eine Rechnung der Partei-Agentur Connect erhalten – die Staatsanwaltschaft ermittelt –, auf dieser war aber (nicht erkennbar) das Parteikonto direkt angegeben. Dörfler beteuert, von der Existenz der Connect nichts gewusst zu haben und als Parteikassier für einzelne Zahlungseingänge nicht zuständig gewesen zu sein.

"Eine Summe in dieser Größenordnung muss jedem Parteikassier auffallen. Dörfler war als Finanzreferent politisch verantwortlich", kritisiert der Grün-Abgeordnete Rolf Holub . Die Grünen wollen ein Gutachten erstellen lassen, "wie viel Landes- bzw. Gemeindevermögen durch den Schlossverkauf verloren gegangen ist". Magna hatte das riesige Areal in bester Seelage von der Gemeinde Maria Wörth zum Quadratmeterpreis von knapp mehr als 100 Euro erhalten, heute sind Magna-Gründer Frank Stronach und sein Weggefährte Sigi Wolf die Hausherren. Holub kündigt in dieser Causa auch eine Anfrage an FPK-Landesrat Harald Dobernig an.

Zufall? FPK-Obmann Kurt Scheuch sagte gestern, Montag, übrigens kurzfristig eine Pressekonferenz ab – wegen Terminkollision.

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