Gemischtes Doppel für FMA-Spitze?
Wäre eine kleine Sensation, denn bisher waren die Aufsichtspositionen fest in männlicher Hand.
Finanzministerin Maria Fekter, VP, hat nicht mehr viel Zeit. Am 8. Februar endet die Ausschreibungsfrist für die Neubestellung des Zweier-Vorstands der Finanzmarktaufsicht (FMA). Am 12. Februar soll der Ministerrat das neue Duo absegnen.
Während die Verlängerung von FMA-VorstandHelmut Ettl, SP, fix ist, wird über den zweiten Chefposten heftig spekuliert. Fekter hatte Ettls Kollegen Kurt Pribil, VP, elegant in die Nationalbank weggelobt. Wie zu hören ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass eine Frau in den Vorstand der FMA einzieht. Wäre eine kleine Sensation, denn bisher waren die Aufsichtspositionen fest in männlicher Hand.
Martha Oberndorfer, Co-Geschäftsführerin der Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA), wird als Überraschungskandidatin für die FMA kolportiert. Die Staatsschulden-Managerin war kürzlich bei der Neubesetzung des Notenbank-Direktoriums als Nachfolgerin von VP-ManagerWolfgang Duchatczek im Gespräch. Doch der Herrenklub blieb wieder lieber unter sich.
Die Kremserin , 50, gilt als qualifizierte Finanzexpertin. Erfahrung als Bankerin sammelte sie im Bankhaus Gutmann und in der Kommunalkredit-Tochter Dexia-Asset. Ex-Finanzminister Wilhelm Molterer, VP, engagierte Oberndorfer fürs Management der Staatsfinanzen. Sie erhielt als erste Österreicherin vom internationalen CFA Institute den Titel Chartered Financial Analyst.
Gute Chancen werden allerdings auch Oberndorfers Kollegen Klaus Kumpfmüller, zugeschrieben. Der 41-jähriger Co-Geschäftsführer der Bundesfinanzierungsagentur kann sich zum engen Vertrautenkreis von Fekter zählen. Der Oberösterreicher assistierte seiner Landsfrau Fekter während ihrer Zeit als Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Bevor Kumpfmüller in die ÖBFA wechselte, jobbte er bei der Hypo Oberösterreich und der Raiffeisenlandesbank OÖ.
In der Finanzbranche wird auch der VP-nahe Stephan Koren genannt, erst seit 2012 Chef der teilverstaatlichten Volksbanken AG. Er gilt aus ausgezeichneter Banker, aber nicht unbedingt als leidenschaftlicher Sanierer. Fekter hatte den ehemaligen Bawag-Vorstand mit sanftem Druck in die Volksbanken geschickt. Koren hält einen Wechsel in die FMA jedoch „für ausgeschlossen. Ich habe eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und sehe keine Veranlassung, das Schiff zu verlassen.“ Ihren anfänglich kolportierten Kabinettschef Gerhard Zotter wird Fekter wie berichtet sicher nicht in die FMA setzen. Michael Höller hat bereits abgewunken. Er wurde von Fekters Vorgänger Josef Pröll, VP, als Bankenexperte ins Ministerium geholt, ging aber wieder zu Raiffeisen zurück und will dort bleiben.
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