Verbotene Zonen

Stefan Sigwarth

Stefan Sigwarth

Strikt untersagt ist, Marihuana auf dem Areal der Ski-WM zu konsumieren

von Stefan Sigwarth

über Gesetze in Colorado

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass wir die Olympiastadt Sotschi besucht haben. "Krasnaja Poljana ist ein rauchfreier Ort", hörten wir immer wieder – Russlands Regierung hatte zuvor ein strenges Gesetz erlassen. Einheimische und Gäste testeten dessen Grenzen aus, um festzustellen: Es gibt immer einen Weg, Verbote zu umgehen. Das ging am Moskauer Flughafen so weit, dass mangels Raucherkabinen ein Herren-WC zur inoffiziellen Pofelzone wurde. Dicht frequentiert von Russen und Ausländern.

Nun sind wir im US-Bundesstaat Colorado, und wo, wenn nicht hier, darf die Lunge geteert werden, als wäre sie eine Straße, wurde doch im November 2012 per Volksabstimmung entschieden, dass der Verkauf von Marihuana legalisiert werden soll?

Nun, ganz so einfach ist es nicht – übrigens auch nicht für die Verfechter von Joint Ventures. Strikt untersagt ist, Marihuana auf dem Areal der Ski-WM zu konsumieren. Alkohol bleibt, wie in weiten Teilen der USA, in der Öffentlichkeit ohnehin untersagt. Deswegen steht etwa auf der Terrasse des mexikanischen Restaurants "Los Amigos" in Vail ein Schild: "Stop. Das Gesetz von Colorado verbietet Alkohol hinter diesem Punkt."

Immerhin: Es gibt ausgewiesene Raucherbereiche, im Freien natürlich. Aber wo ist das Problem? Selbst am Busbahnhof von Vail stehen Aschenbecher, nebst dem Hinweis, mit dem Tschick nicht näher als fünf Meter an den Eingang öffentlicher Gebäude zu kommen.

Damit können wir gut leben, zumal Kollegin Pertl nicht raucht. Und auf die Sonderrechte der Bürger von Colorado pfeifen wir: Dann dürften wir nämlich ins nächste Geschäft gehen, uns eine Waffe (Magazin maximal 15 Schuss) kaufen und diese offen mit uns herumtragen.

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