Lehrer und andere Menschen 2. Klasse

Niki Glattauer

Niki Glattauer

Hiermit gern geschehen, gekürzt und beistrichfehlerbereinigt :-)

von Niki Glattauer

über die Zwei-Klassen-Gesellschaft

Kann man ohne Matura gar nichts mehr werden, auch nicht Kindergärtnerin? Bedauernswert diejenigen, die kein erstklassiges Volks­schulzeugnis aufweisen können. Meine Wenigkeit z. B. hatte Dreier. Zum Glück gab es damals eine Aufnahmsprüfung (1958) und die habe ich bestanden. Fritz Gröger

Ich bin Lehrerin für textiles und technisches Werken und Ernährung und Haushalt. Meine Ausbildung fand vor 27 Jahren statt, dauerte 4 Jahre und endete ohne Matura. Aufgrund meiner schlechteren Ausbildung bedeutet das für mich monatlich ca. 500 € weniger als meine Kollegen, bei gleicher monatlicher Leistung! Um gleich bezahlt zu werden, müsste ich die Studienberechtigungsprüfung ablegen und eine komplette Lehrerausbildung nachholen. Das heißt nebenberuflich 4 Jahre 3-mal die Woche auf die PH gehen um LehrerIn zu werden, aber bitte, das bin ich ja!!!!! Ich bin eine engagierte Lehrerin, immer auf der Suche nach neuen Ideen, biete auch selbst Fortbildungsseminare an, also keine „alte Handarbeitstante“. Kann man uns (und es gibt noch ein paar Hundert von uns) bitte endlich aufwerten in unserem Tun!!! Andrea Schügerl

Wirklich von allen völlig ignoriert werden die MusikschulpädagogInnen. Ich, Gitarrenpädagogin an einer Musikschule im Burgenland, werde mir ab Herbst ein Sabbatical nehmen, um darüber nachzudenken, was ich bin und was ich vielleicht daran ändern könnte, bevor ich nicht mehr mag, „NichtlehrerIn“ zu sein. Ruth Patzelt

Und jetzt ein Leserinnen-Mail, das den Lehrer in mir besonders gefreut hat, weil zwei Fliegen auf einen Schlag...:

Ich habe gestern, wie jeden Montag, Ihre Kolumne gelesen, und ich muss Ihnen sagen, dass ich selten einen so treffenden Artikel wie „Im VIP-Bereich“ gelesen habe. Die bescheuerte Trennung der „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ ist wahrlich immer und überall. Umso schöner finde ich es, wenn Menschen den wahren VIP-Bereich des Lebens erkennen, im Falle der Kindergartenfeier also den Ort, an dem die Kinder sind. Ich möchte Ihnen meinen absoluten Dank aussprechen, denn das war wieder einmal ein Text, für den es sich lohnt, täglich die Zeitung zu lesen. PS: Vielleicht könnten Sie diesen Leserbrief veröffentlichen, ich bekäme dann ein „Riesenplus“ für meine Deutsch-Note. Viktoria Schneeweiß, 15 Jahre

Hiermit gern geschehen, gekürzt und beistrichfehlerbereinigt :-)

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