Lustiger Schulbeginn
... und dann verfolgt man ausgerechnet die, die es gut mit ihren Schülern meinen.
Zurzeit laufen ja in Österreich gleich mehrere Disziplinarverfahren gegen Lehrer, die, vereinfacht gesagt, Schülern bei der letzten Matura geholfen haben. Ein Kollege in Baden soll der halben Klasse "zu gute Noten" gegeben, ein anderer in Viktring einem Schüler "Lösungen zugesteckt" haben. In beiden Fällen gilt die Unschuldsvermutung. Eindeutig nicht gilt sie für jene zwei Kolleginnen, die die beiden verpfiffen haben. V e r p f i f f e n! Da wären, wenn du mich fragst, ein paar Einheiten "soziales Lernen" angesagt…
Ähnliche Lage, andere Fronten in einem Wiener Privatgymnasium, wo sich Eltern an die Schulbehörde gewandt haben, nachdem ein Direktor einem Schüler ein neues Zeugnis ausgestellt hatte, in welchem ihm die im Jahr zuvor erfolgte Teilnahme an der "unverbindlichen Übung Informatik" bestätigt worden war, ein Vermerk, ohne den der Schüler in Informatik nicht hätte maturieren dürfen. Nicht dass du glaubst, gelogen. Der Schüler hatte Informatik eh belegt, ins Zeugnis zu schreiben hatte man es nur vergessen... Da gibt es also Lehrerinnen, die Kinder richtiggehend piesacken (doch, gibt es, fragen Sie mich!), und dann verfolgt man ausgerechnet die, die es gut mit ihren Schülern meinen. Alter Schwede!
Damit zu einem Leser-Mail der besonderen Art: "Sehr geehrter Herr Glattauer, ich bin Vater von zwei Schulkindern, aber auch Schulwart in Wien. Das ist die ärgste Mischung. Man sieht jedes Jahr zum Schulschluss, wie das Geld beim Fenster hinausgeworfen wird. In den Koloniakübeln tonnenweise unbenutzte Schulbücher, Hefte, Stifte, Malkästen etc., dafür z. B. heuer für den Schulbeginn kistenweise neue Seifenspender, weil die in ganz Wien neu eingekaufte Flüssigseife mit den alten Seifenspendern nicht zusammengepasst hat, sie ist einfach durchgeronnen. Aber man sieht auch, wie gewisse Lehrer vom sogenannten guten, alten Schlag die Kinder schikanieren. Am letzten Schultag hörte ich folgendes Gespräch: Lehrerin zu Schüler: "Du weißt, dass ich dich nächstes Jahr so prüfen kann, dass du nichts weißt." – "Was haben Sie davon, wenn ich etwas nicht weiß?" – "Dass du dann endlich kapierst, wer hier der Chef ist." Da fehlen einem gleich zu Schulbeginn die Worte.
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